Jubiläen
und personelle Neuanfänge häuften sich bei der „Berlinale“ 2020 in einer Weise,
dass man gebannt nach Neuerungen im Programm Ausschau hielt. Nicht nur der
Wettbewerb und mit ihm das Festival insgesamt hatte unter einer neuen
Doppelspitze seinen 70. Geburtstag zu feiern.
Auch
das Forum beging sein 50. Jubiläum. Gegründet 1971 als „Internationales Forum
des jungen Films“, verdankte die neue Sektion ihre Etablierung einem
kulturpolitischen Skandal während der „Berlinale“ des Jahres 1970. Michael
Verhoevens Film über den Vietnamkrieg, „o.k.“, führte damals zum
Abbruch des Festivals, wodurch sich damals der Eindruck verfestigte, dass es mit
der „Berlinale“ nicht einfach so weitergehen könne; das autonome „Forum“ für
ambitionierte bis schwierige Filme wurde fortan als eigene Sektion in die „Berlinale“
integriert.
Unter
der neuen Leiterin Cristina Nord feierte das Forum nun seinen runden Geburtstag
mit einer Verdopplung des Programms: Es zeigte nicht nur die neuen Filme,
sondern auch den allerersten Jahrgang, der retrospektiv veranschaulichte,
welche Horizonterweiterung die Sektion mit ihrer Suche nach neuen Weltzugängen
mit sich brachte.