Was
passiert, wenn sich ein deutscher Intellektueller und ein philippinischer
Künstler treffen? Das ist unvorstellbar, und doch geschehen. Wie inspirierend
das unvermutete Zusammentreffen eines 46-jährigen Musikers, Komponisten,
Schriftstellers und Herstellers wild improvisierender Experimentalfilme aus
Manila mit einem 88-jährigen Autor, Musik- und Literaturkenner, humanistisch
gebildeten Theoretiker, Philosophen und Filmemacher aus München sein kann, ist
bislang in zwei gemeinsamen Filmen abzulesen, in „Happy Lamento“ (2018)
und jetzt in „Orphea“.
Die
beiden Künstler Khavn und Alexander Kluge bei der
„Berlinale“ auf der Bühne vor der großen Leinwand zu erleben, hatte seinen
besonderen Reiz, der Erwartungen schürte. Khavn im roten Anzug mit indianischem
Federschmuck auf dem Kopf und maskiertem Gesicht, Alexander Kluge im
konventionellen schwarzen Anzug, vollem, weißen Haar und diesem
hintergründig-wissenden Lächeln im Gesicht.