Vor 50
Jahren stand die „Berlinale“ knapp vor dem Aus. Der Abbruch des Festivals im
Sommer 1970 infolge des Skandals um Michael Verhoevens Vietnamkriegsfilm „o.k.“
drängte Politik wie Veranstalter zu massiven Änderungen. Ein Ausweg war die
Gründung des „Internationalen Forums des Jungen Films“ als einer Art
Gegenveranstaltung. Zum 50. Geburtstag kommt der Gründungsjahrgang im "Forum" 2020 noch einmal zur Aufführung. Erika und Ulrich Gregor, die damals zusammen mit Gero Gandert, Heiner Ross und
Manfred Salzgeber das "Forum" aus der Taufe hoben, erinnern sich an die Anfänge.
1971
fand die „Berlinale“ erstmals unter Einschluss der Programmreihe
„Internationales Forum des Jungen Films“ statt. Zum 50. Jubiläum werden nun alle Filme
des ersten Jahrgangs noch einmal gezeigt. Welche Gefühle und Gedanken weckt
diese Wiederaufführung bei Ihnen?
Ulrich Gregor:
Wenn ich mir anschaue, was wir gezeigt haben – das betrifft nicht nur das erste
Jahr – bin ich regelrecht überrascht. Jetzt noch mal den Weg nachzuvollziehen,
den wir damals gegangen sind, was wir gefunden und ausgesucht haben und was
unsere Schwerpunkte waren; wir hatten damals ja nur wenig Zeit.