Die Debatte um Filmbildung
bringt endlich Bewegung in ein träges Umfeld. Das ist gut, doch bislang kommen
wichtige Aspekte noch nicht in den Blick. Schön wäre es, wenn nicht nur über
Vision Kino gesprochen würde, sondern auch über kreative Medienarbeit,
informelles Lernen oder autonomes Medienhandeln. Und über die Begeisterung für
genau jene Filme, die Kindern und Jugendlichen in ihrem Fühlen und Erleben nahe
sind.
Ein Gastbeitrag von Christian Exner
Es ist äußerst
bemerkenswert, dass die Filmförderanstalt (FFA) aktuell eine Zunahme der jungen Zuschauer im
Bereich der Programmkinos meldet. Wenn das keine Momentaufnahme darstellt,
sondern einen echten Trend anzeigt, hieße das, dass junge Menschen durch filmische
Qualität nicht vergrault, sondern im Gegenteil sogar angezogen werden. Sie sind
also für eine anspruchsvolle Kinokultur nicht verloren. Das ist nicht
unwichtig, denn in der Denkwelt und im institutionellen Konzept von Vision Kino
ist das Kino als Ort obligatorisch, während der Fokus auf die Qualität
bildungsrelevanter Filme im Unterschied zur Klarheit der ersten Prämisse leicht
unscharf ist.