Wunder der Natur und wie
man mit ihnen umgeht: In der Geschichte des Naturfilms entwickelten sich immer
wieder verschiedene Ansätze, sich Flora, Fauna und ihren Geheimnissen zu
nähern. In dem deutschen Filmemacher Jan Haft hat das Genre in den letzten
Jahren einen neuen Meister mit einem bewundernswert bodenständigen Ansatz
gefunden.
Unbeschwert umherspringende Rehkitze auf einer
Waldlichtung am Spätsommermorgen. Das Trommeln der Hinterläufe kleiner
Kaninchen auf trockenem Moosboden. Das verhaltene Heranschleichen von
Wildkatzen im halbhohen Gras irgendwo in der afrikanischen Savanne oder das
beschwingte Umherstolzieren von Affen und Elefanten in einem Dschungel, so wie
ihn sich Rudyard Kipling einst vorstellte: Jeder, der mit dem Kino groß
geworden ist, erinnert sich an Filme, in denen es um die Schönheit und die
Grausamkeit der Natur geht. Auch wenn (oder gerade weil) sie gezeichnet waren
wie „Bambi“, „Das Dschungelbuch“ oder „Der König der Löwen“,
erschlossen diese Filme (nicht nur) für Stadtkinder die Liebe zu Flora und
Fauna; das Kino machte die Zuschauer zu Gästen in den fremden Lebenswelten der
Tiere und ließ sie von ungeheuerlichen, s