Neue Filme von Jean-Luc Godard sind kaum noch im Kino zu sehen, die
seltenen Vorführungen deshalb umso begehrter. Nach der Premiere seines
jüngsten Werks „Livre d’image“ in Cannes lief das Werk bei der
„Französischen Filmwoche“ in Berlin. Eine Reflexion über die Arbeit eines
Regisseurs, der auch mit 88 Jahren noch grenzensprengendes Kino macht.
Jean-Luc Godard ist ein Phänomen. Erstaunlich, wie er
mit seinen Filmen vor allem die Kritiker immer wieder von neuem in Aufregung
versetzt, sie aus der Reserve lockt und anregt, voller Begeisterung für oder
gegen ihn zu sein. Dieses Prinzip hat er seit seinem Debüt „Außer Atem“, einem
Schlüsselwerk der Nouvelle Vague, im Jahre 1959 unbarmherzig kultiviert,
in 60 Jahren immer mehr gesteigert und nun zu einem unvorstellbaren Höhepunkt
geführt, einem Buch des Bildes.
„Le livre d’image“, der jüngste Film des inzwischen 88-jährigen
Meisters der Siebten Kunst, wurde im Wettbewerb des diesjährigen Filmfestivals
von Cannes jenem Publikum gezeigt, das am sehnsüchtigst