Die Werke des österreichischen Regisseurs Joe May
(1880-1954) sind zu Unrecht weit weniger bekannt als die von Zeitgenossen wie
Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau oder Ernst Lubitsch. May prägte zuerst den
Stummfilm mit Großproduktionen, aufwändigen Serials und einfallsreich
inszenierten Dramen, bevor er sich im Tonfilm als versierter Komödienregisseur
erwies und nach der Emigration in die USA in den B-Film-Bereich geriet. Im
November bot der filmwissenschaftliche CINEGRAPH-Kongress in Hamburg eine
Gelegenheit, sich neu mit Joe Mays Filmen auseinanderzusetzen.
Ende November fand in Hamburg im Rahmen des
Internationalen Festivals des deutschen Film-Erbes „Cinefest“ der 31.
CINEGRAPH-Kongress statt. Er war dem in Wien geborenen Regisseur und Produzenten
Joe May (1880-1954) gewidmet, schon zum zweiten Mal in der Geschichte
des Kongresses. Was macht gerade May so wichtig? Im cineastischen Gedächtnis
sind Murnau, Lang, Pabst und Lubitsch präsenter, weil
ihre Werke verfügbar sind und oft aufgeführt werden. Doch sind sie nur die Spitze
jenes Eisbergs, der „Weimarer Kino“ heißt. Ein ganz großer Brocken davon ist
Joe May. Ein Größenwa