Filmemachen sei wie der Bau einer Kathedrale, sagt die
italienische Regisseurin Alice Rohrwacher, darin würden Menschen noch
miteinander arbeiten und Architektur, Bild, Musik und die
Menschlichkeit zusammenbringen. Ihr wunderbarer Film „Glücklich wie Lazzaro“ startet jetzt in den Kinos.
Die Gemeinschaft, in
der der Protagonist anfangs lebt, heißt „Inviolata“, „unangetastet“. Es ist eine
intakte Welt, eine Idylle, in der aber Armut und Ausbeutung herrschen. Gibt es
ein Vorbild für diese Welt voller Widersprüche?
Alice Rohrwacher: Ja, es gibt historische Beispiele für
solche Gemeinschaften. Gutsbesitzer, die von ihren Privilegien profitieren, um
die arme Bevölkerung in der Unwissenheit zu halten. Das gibt es in der
Geschic