Komik als Ausweg aus der bedrückenden Wirklichkeit – diese häufig
überstrapazierte Erklärung für die Entstehung von Humor war für den Werdegang
von Neil Simon tatsächlich der entscheidende Antrieb. 1927 in der Bronx
geboren, erlebte er als Kind die Wirtschaftskrise und flüchtete sich davor und
vor der zerrütteten Ehe seiner Eltern ins Kino, wo ihm Charlie Chaplin, Buster
Keaton und Laurel & Hardy Trost spendeten und ihm sein Ziel im Leben
vorzeichneten. „Ich wollte ein komplettes Publikum dazu bringen, sich auf dem
Boden zu wälzen und zu lachen, bis es das Bewusstsein verlöre“, beschrieb Simon
später diese frühen Einflüsse.
Seine ersten Sporen sammelte der New Yorker in den 1950er-Jahren beim
Fernsehen zusammen mit begabten jungen Autoren-Kollegen wie Carl Reiner, Mel
Brooks und Woody Allen, seine wahre Berufung fand Neil Simon jedoch als
Bühnenautor am Broadway, wo er von seinem ersten Theaterstück „Come Blow Your
Horn“ (1961) an für rund 40 Jahre einen Erfolg an den anderen reihte. Diese oft
um Alltagssituationen kreisenden Bühnenwerke über meist frustrierte
Hauptfiguren voller Neurosen und Selbstzweifel erregten