Die
literarische Vision einer Gesellschaft, die in der „Unterwerfung“ unter eine
islamische Regierung ihre innere Zerrissenheit überwindet, hat seit ihrem
Erscheinen in Frankreich heftig Debatten ausgelöst. In der Verfilmung des
Romans von Michel Houellebecq, die am Mittwoch, 6. Juni, 20.15 Uhr, bei der ARD ihre
Premiere feiert, glänzt Edgar Selge als quecksilbriger Akademiker, der sich den
neuen Verhältnissen anzupassen weiß.
Michel
Houellebecq, der französische Autor häufig skandalisierter Bücher, scheint eine
besondere Beziehung zu Deutschland zu pflegen – und Deutschland zu ihm. Nicht
nur, dass Deutsche als Figuren in seinen früheren Romanen wie „Plattform“
(2001) oder „Lanzarote“ (2004) regelmäßig als Paradebeispiel seines zutiefst
pessimistischen Menschenbildes dienten und entweder besonders
traurig-verzweifelt oder besonders zynisch-resigniert sind; auch der mit
Interviews und Äußerungen in der Öffentlichkeit sparsame Autor Houellebecq ist für
seine Verhältnisse sehr oft Gast auf deutschen Foren. So hat er es sich
beispielsweise nicht nehmen lassen, zu einer exklusiven Buchvorstellung mit
anschließender Diskussion aus Anlass der