Der slowakische Regisseur
Juraj Herz war einer der prägnantesten Regisseure der tschechoslowakischen Neuen
Welle in den 1960er-Jahren. Mit „Der Leichenverbrenner“ (1969) drehte er eine
bittere Satire über das Mitläufertum, später inszenierte er anspruchsvolle
Märchenfilme. Ein Nachruf.
Verbrechen
und Wahnsinn haben als Doppelsujet des Autorenfilms einige Filme ganz eigener
Klasse hervorgebracht, man denke nur an Luis Buñuels „Das verbrecherische Lebendes Archibaldo de la Cruz“ (Mexiko 1955) oder Roman Polanskis „Ekel“ (GB 1965).
Zu den außergewöhnlichen Werken der Filmgeschichte in dieser Kategorie gehört
auch die makabre Studie eines Soziopathen mit autoritärem Anschlag in „Spalovač
mrtvol“ („Der Leichenverbrenner“, ČSSR 1969) des Slowaken Juraj Herz. Die
schwarze Horrorkomödie verzichtet auf die geläufigen Attribute des Genres
zugunsten eines sich langsam und bedächtig anschleichenden Schreckens, der mehrdeutig
und komplex arrangiert daherkommt. Karl Kopfrkingl (mit „Schwejk“-Darsteller