My Big Fat Greek Wedding - Hochzeit auf griechisch

Komödie | USA 2001 | 95 Minuten

Regie: Joel Zwick

Eine 30-jährige Griechin in den USA, die als Bedienung im elterlichen Restaurant aushilft, will sich nicht dem Familienwillen fügen und schnellstens einen Griechen heiraten. Sie sucht sich neue Arbeit und lernt einen irischstämmigen Mann kennen, was die Familie vor Probleme stellt. Selbst auf der Hochzeit reiben sich die unterschiedlichen kulturellen Wurzeln aneinander. Warmherzige Komödie mit mal grellem, mal subtilem Witz, die vom Generationenkonflikt der Einwandererfamilien handelt und von der schwierigen Selbstbehauptung ihrer weiblichen Mitglieder. - Sehenswert ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
MY BIG FAT GREEK WEDDING
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2001
Produktionsfirma
Gold Circle/HBO/MPH/Playtone
Regie
Joel Zwick
Buch
Nia Vardalos
Kamera
Jeffrey Jur
Musik
Chris Wilson · Alexander Janko
Schnitt
Mia Goldman
Darsteller
Nia Vardalos (Toula Portokalos) · John Corbett (Ian Miller) · Michael Constantine (Gus Portokalos) · Lainie Kazan (Maria Portokalos) · Andrea Martin (Tante Voula)
Länge
95 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 14.
Genre
Komödie
Externe Links
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Heimkino

Die Extras umfassen u.a. einen Audiokommentar des Regisseurs, der Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin Nia Vardalos sowie des Hauptdarstellers John Corbett.

Verleih DVD
Splendid (16:9, 1.85:1, DD5.1 engl./dt.)
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Wenn eine griechisch-stämmige Frau einen „Xeno“ heiraten will: Eine kultige, warmherzige Culture-Clash-Komödie

Diskussion
Wenn unter all den vorprogrammierten Blockbustern in den USA ein Sensationserfolg auftaucht, der weder bekannte Namen noch eine sonderlich originelle Geschichte besitzt, auch keine Spezialeffekte oder überbordende Derbheiten, dafür aber einen besonderen Charme und Witz, dann ist das zweifellos tröstlich. Für deutsche Zuschauer mag die Genrebezeichnung „Einwandererkomödie“ zunächst zwar nicht sonderlich attraktiv erscheinen, doch dieser Film lohnt einen genaueren Blick. Er handelt von der 30-jährigen griechischstämmigen Amerikanerin Toula, deren Lebensziel nach dem Willen ihres Vaters darin besteht, einen griechischen Mann zu finden, zahlreiche griechische Kinder zu zeugen und sie mit reichlich viel griechischem Essen aufzuziehen. Die meisten ihrer diversen Geschwister, Cousinen und sonstigen Verwandten erfüllen diesen Auftrag mit sichtbarem Erfolg und dezibelstarker Begeisterung. Toula, die der Vater in Bezug auf Männer schon fast abgeschrieben hat, möchte nicht zu ihnen gehören. Noch arbeitet sie als Bedienung im griechischen Diner der Eltern namens Dancing Zorba, und noch versteckt sie sich hinter dicken Brillengläsern sowie form- und farblosen Kleidern. Eines Tages aber erwacht das Aschenputtel, belegt einen Computerkurs, nimmt dafür einen cholerischen Anfall des radebrechend englisch sprechenden Vaters in Kauf – und lernt schließlich Ian kennen, einen irischstämmigen Lehrer, einen „Xeno“, wie der Vater sagt. Zudem ist er Vegetarier und damit gänzlich Gyros- und Souflaki-untauglich. Die weiblichen Verwandten bekommen von der Affäre als Erste Wind, dann gilt es, das Familienoberhaupt durch psychologische Tricks davon zu überzeugen, dass die Liebe vielleicht doch wichtiger sein könnte als die Herkunft. Der Erfolg ist die titelgebende Hochzeit, die für den Nichtgriechen Ian eher strapaziös ausfällt. Nicht nur die Handlung des Films ist märchenhaft, auch die Entstehungsgeschichte: Hauptdarstellerin und Drehbuchautorin Nia Vardalos stand mit einer One-Woman-Show zum Thema Griechen in Amerika in Los Angeles auf der Bühne, als sie zuerst von der griechischstämmigen Schauspielerin Rita Wilson entdeckt wurde und dann von deren Ehemann Tom Hanks. Dennoch scheint Hollywood nirgends Hand angelegt und versucht zu haben, den Stoff stromlinienförmig zu machen. Am wenigsten passt die Inszenierung von Fernsehregisseur Joel Zwick in das Korsett der üblichen romantischen Komödien. Dafür mangelt es ihr an Romantik und an Melodramatik, was beides im Vorbeigehen abgehandelt wird; außerdem ist sie schlicht zu ungestüm. Auch sind alle dramaturgischen Übersteigerungen, alle Stereotypen immer eine Spur zu originell oder grotesk, um als bloße Ethno-Klischees wahrgenommen zu werden. Hinzu kommen all die kleinen, seltsamen Eigenschaften der Figuren, die für subtilen Witz sorgen. Toulas Vater beglückt jeden seiner Gesprächspartner mit immer neuen Beweisen, dass alle Sprachen im Grunde vom Griechischen abstammen; oder er hat für jedwedes hygienische oder gesundheitliche Problem stets eine Sprühflasche mit Glasreiniger zur Hand. Mit derselben Penetranz ignoriert er den Willen seiner Kinder, etwa des Sohnes, der sich zum Maler berufen fühlt. Ians Eltern dagegen sind das genaue Gegenstück zur grellen Griechenmeute: wortkarge, regungslose, auf Anstand bedachte WASPs. Zwick filmt all die seltsamen Spektakel und Rituale routiniert und ohne Mätzchen, leistet sich nur wenige Groß- oder Detailaufnahmen und behält damit den Bühnencharakter des Ganzen weitgehend bei. So kommt die Schauspielkunst der fast ausschließlich griechischstämmigen Darsteller voll zur Geltung, ebenso wie die Mitglieder der griechischen Gemeinde von Toronto, die sich für den Film zur Verfügung gestellt haben. Zwar spielt das Geschehen in Chicago, doch abgesehen davon, dass Hollywood aus Kostengründen seit langem in Kanada liegt und Nia Vandalos aus dem kanadischen Winnipeg stammt, ist der Schauplatz ohnehin gleichgültig. Was die Geschichte mit Humor abhandelt, findet allerorten statt: Der mangelnde Integrationswillen der Einwanderergeneration steht dem unbedingten Willen ihrer Kinder gegenüber, wie ihre Mitschüler oder Kollegen zu sein und auch so behandelt zu werden. Und was das scheinbar vorgezeichnete Schicksal von Toula betrifft, macht der Film durchaus deutlich, dass es in manchen gesellschaftlichen Gruppen noch immer einer gehörigen Anstrengung bedarf, als Frau eigene Ziele zu verfolgen – und dass sich diese Mühe auch lohnt. Oliver Rahayel
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