Im tiefsten Mittelalter wird Prinz Dietbert, ein rechter Tunichtgut und Schürzenjäger, zwecks Regelung der Erbfolge kurzerhand in einen Frosch verwandelt. Fast 1000 Jahre lang verweilt er in dieser misslichen Lage, ehe der Knabe Raoul ihn fängt, dessen Schwester, der reizende Teenager Anna, ihn durch einen Kuss erlöst und den Prinzen dadurch mitten ins hektische Getriebe einer modernen Großstadt versetzt. So bleibt seine Situation prekär, zumal Annas Mutter den angeblichen Austauschstudenten misstrauisch beäugt und Raoul ihn nach wie vor als seine legitime Jagdbeute betrachtet. Vor allem aber bleibt – sagen wir – sein Habitus labil; denn jeder Kuss verwandelt den armen Dietbert schnurstracks – nicht nur vom Frosch zum Menschen, sondern leider auch umgekehrt. Aber wie in jedem ordentlichen Märchen gibt es gottlob auch hier ein richtig schönes Happy End. Dagmar Hirtz und Thomas Brückner haben diese moderne Variante des „Froschkönigs“ sehr unterhaltsam erzählt – kindgerecht und (was einen guten Kinderfilm auszeichnet) auch für Erwachsene vergnüglich anzusehen. Humor, Gefühl und Spannung sind geschickt gemischt, das märchenhafte Grundmotiv wird nicht betulich ausgewalzt, sondern gleichsam augenzwinkernd mit der Realität konfrontiert. Natürlich ist bei so viel Scherz, Satire und Ironie auch die tiefere (pädagogische) Bedeutung nicht ganz vergessen worden. Doch die ist so geschickt verpackt, dass selbst misstrauische Kinder sie konsumieren werden, ohne es zu merken. Alles in allem: Ein vergnüglicher Film für die ganze Familie, der seine vielen Preise und Auszeichnungen durchaus verdient hat. – Ab 10.