Die Putzfraueninsel

Als einer von ganz wenigen deutschen Regisseuren hat Peter Timm in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig Kinofilme inszenieren können, immerhin acht seit seinem Erstling "Meier" (fd 25 640). Einen stringenten autoriellen Stil wird man in seinem Werk kaum entdecken, bei allen handelt es sich aber um Filme, die betont populär unterhalten, ohne daß ihr Regisseur in den Niederungen der Klamotte sein Gesicht verliert. Nachdem Timm bereits einmal einen trivialen Erfolgsstoff adaptierte ("Ein Mann für jede Tonart", nach Hera Lind, fd 30 043), verfilmte er nun den 1991 erschienenen Erstlingsroman "Die Putzfraueninsel" der jungen Schweizerin Milena Moser, die mit aufreizender Unbekümmertheit und ohne allzu großen literarischen Ehrgeiz frischen Wind in die populäre Frauenliteratur brachte. Wie das Buch, so skizziert auch der Film die äußere Erzählhandlung mit eher groben Strichen, ist manchmal derb karikierend, manchmal plakativ und sogar platt, bevor er wieder durch die sehr fein, fast zärtlich beschriebene Freundschaft zweier Frauen aus grundverschiedenen Generationen fasziniert.