Franklin

Es war ein zähes Ringen, bis das US-Repräsentantenhaus am 20. April 2024 endlich die von Präsident Joe Biden beantragten zusätzlichen Milliardenhilfen für die von Russland bedrohte Ukraine absegnete, nachdem Teile der Republikanischen Partei die Abstimmung monatelang blockiert hatten. Unabhängigkeit, die von imperialistischen Ambitionen bedroht wird, verdient starke Verbündete – diese Haltung hat sich letztlich durchgesetzt, auch wenn der Rechtsaußen-Flügel um Donald Trump davon nichts wissen will. Da passt es bestens, dass bei AppleTV+ mit „Franklin“ zeitnah eine Serie erschienen ist, die daran erinnert, dass es die USA selbst wohl gar nicht geben würde, wenn die einstigen britischen Kolonien an der Ostküste Amerikas in den 1770er-Jahren nicht ihrerseits beim Kampf um Unabhängigkeit vom britischen Empire europäische Schützenhilfe gehabt hätten. Nämlich von Frankreich.

Eine schwierige Allianz zwischen neuer Nation und Ancien Regime

Wenn es um US-Gründungsmythen geht, denkt man als Film- und Serienfan automatisch an Prärien, Pferde, Shoot-outs und John Wayne – der Western ist das Genre, in dem die Vereinigten Staaten ihre Entstehungsgeschichte