With His Feet on the Ground

Künstlerporträt | Kolumbien/Deutschland 2016 | 82 Minuten

Regie: Ede Müller

Porträt des kolumbianischen Umwelt- und Friedensaktivisten, Liedermachers und Künstlers León Octavio Osorno anlässlich einer Aktion, bei der er mit seinen Mitstreitern auf einer alten Kaffeeplantage Wasserquellen und rund 30 Hektar Land schützt. Der Dokumentarfilm lebt von der Nähe zu seinem Protagonisten und von dessen unaufdringlicher, ausgeglichener Art. Daneben würdigt er den stillen, aber nachhaltigen Widerstand der kolumbianischen Umweltbewegung gegen die Zerstörung der Landwirtschaft durch die Weltwirtschaft. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
WITH HIS FEET ON THE GROUND
Produktionsland
Kolumbien/Deutschland
Produktionsjahr
2016
Produktionsfirma
Zabrisky Film
Regie
Ede Müller
Kamera
Ede Müller
Musik
León Octavio Osorno
Schnitt
Mundo Sanchez
Länge
82 Minuten
Kinostart
14.09.2017
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Künstlerporträt | Musikdokumentation
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IMDb

Porträt des kolumbianischen Künstlers und Umweltaktivisten León Octavio Osorno

Diskussion
„Villamaga ist schon ein freies Land...“ Mit poetischen Worten und wunderschönen Landschaftsbildern beginnt das Porträt des kolumbianischen Umweltaktivisten, Liedermachers und Künstlers León Octavio Osorno. „Villamaga“ ist ein Naturreservat, eine alte Kaffeeplantage, wo Osorno und seine Mitstreiter Wasserquellen und fast 30 Hektar Wald schützen. Der Gegenpol zu dieser ländlichen Idylle ist „Kannibalia“, die aggressive naturzerstörende Metropole, die globalisierte Welt. Mit seiner Musikgruppe „Campo y Sabor“ (Land und Geschmack) besingt Osorno traditionelle Speisen und Lebensmittel, das gesunde Essen und den biologischen Anbau. Multinationale Konzerne würden das Saatgut monopolisieren und den Bauern verbieten, die Saat für das nächste Jahr aus dem eigenen Anbau zu besorgen. Osorno empfindet seine Musik als Teil eines größeren Kampfes für die Bewahrung der natürlichen Ressourcen. „With His Feet on the Ground“ führt allerdings auch in ein Land voller kollektiver Wunden, in dem die Erinnerungen an die Massaker und Morde kurz vor Abschluss der Friedensgespräche 2016 besonders virulent waren. Als Friedensaktivist ist Osorno den Kolumbianern schon ewig bekannt, denn die ersten Abenteuer seiner Comicfigur „Balita“, einer kleinen Gewehrkugel, die nicht töten will und die von einer harmonischen, friedfertigen Gesellschaft träumt, stammen vom Anfang der 1970er-Jahre. „Wegrennen ist auch ein Menschenrecht“, sagt Balita, und auch ihr Schöpfer musste vor der Gewalt fliehen. Der 1948 in dem kleinen Dörfchen San Francisco de Anzá geborene Künstler stammt aus dem Westen der Provinz Antioquia, die besonders vom Bürgerkrieg betroffen war. Der 82-minütige Film von Ede Müller lebt von der Nähe zu seinem Protagonisten und von dessen unaufdringlichen, sympathisch-ruhigen, ausgeglichenen Wesen. Allerdings erschöpft sich die Inszenierung nicht im Porträt, sondern zeichnet ein höchst politisches Bild über den stillen, aber nachhaltigen Widerstand der kolumbianischen Umweltbewegung gegen die Zerstörung der Landwirtschaft durch die Weltwirtschaft. Auf der DVD findet sich neben der spanischen Originalfassung 44 Minuten Bonusmaterial, darunter vier Musikvideos von „Campo y sabor“, eine kurze Dokumentation über die Friedensgemeinde San José de Apartadó sowie eine kleine Geschichte über die Comicfigur „Balita“.
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