As I Lay Dying

Drama | USA 2013 | 106 Minuten

Regie: James Franco

Nach dem Tod des weiblichen Oberhaupts einer armen Farmersfamilie aus Mississippi machen sich ihr Mann und ihre fünf Kinder auf, um sie in ihrer 40 Meilen entfernten Heimatstadt zu begraben. Die Reise wird durch unkluge Entscheidungen, Unglücksfälle und innerfamiliäre Zwiste zur Zerreißprobe für das Familiengefüge. Ambitionierte Verfilmung des Romanklassikers von William Faulkner, die für die Multiperspektivität der Vorlage eine kongeniale Entsprechung durch Split-Screen-Aufnahmen findet. Als Filmexperiment mitunter etwas manieristisch, aber brillant gespielt. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
AS I LAY DYING
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2013
Produktionsfirma
Lee Caplin-Picture Ent./RabbitBandini Prod.
Regie
James Franco
Buch
James Franco · Matt Rager
Kamera
Christina Voros
Musik
Tim O'Keefe
Schnitt
Ian Olds
Darsteller
James Franco (Darl Bundren) · Tim Blake Nelson (Anse) · Jim Parrack (Cash) · Ahna O'Reilly (Dewey Dell) · Logan Marshall-Green (Jewel)
Länge
106 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Drama | Literaturverfilmung
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Splendid (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Splendid (16:9, 2.35:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Als der Tod zum Farmhaus kommt, weiß die Familie, was zu tun ist. Bevor die Farmersfrau Addie Bundren aus Mississippi, Mutter von vier Söhnen und einer Tochter, das Zeitliche segnet, beobachtet sie mit strengen Blicken, wie vor ihrem Fenster der Sarg zurechtgezimmert wird.

Diskussion
Als der Tod zum Farmhaus kommt, weiß die Familie, was zu tun ist. Bevor die Farmersfrau Addie Bundren aus Mississippi, Mutter von vier Söhnen und einer Tochter, das Zeitliche segnet, beobachtet sie mit strengen Blicken, wie vor ihrem Fenster der Sarg zurechtgezimmert wird. Auch für einen besonderen Leichenzug hat die Matriarchin, die mit harter Hand und scharfer Zunge über die Ihren geherrscht hat, noch vor ihrem Tod gesorgt: Beerdigt werden will sie in ihrer Heimatstadt, 40 Meilen entfernt, und tatsächlich setzt die Familie alles daran, diesen Wunsch zu erfüllen. Eine peinvolle Reise durch den amerikanischen Süden, in deren Verlauf fast alle Familienmitglieder schwere Verluste der einen oder anderen Art erleiden, beschreibt William Faulkner in seinem 1929 veröffentlichten Roman „Als ich im Sterben lag“. Die selbst für seine Verhältnisse ausgesprochen komplizierte Struktur des Romans setzt sich aus den fragmentarischen Bewusstseinsströmen von 15 Figuren zusammen, das Wesentliche geschieht oft zwischen den Zeilen. Eine Verfilmung war deshalb alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Respekt ist daher das erste, was man angesichts dieser ambitionierten Adaption empfindet, die der omnipräsente James Franco geschrieben und mit sich selbst in einer Hauptrolle in Szene gesetzt hat. Die Multiperspektivität wird fast durchgängig mit Split-Screen-Bildern umgesetzt, die zum Teil gleichzeitig stattfindende Ereignisse, zum Teil unterschiedliche Blickwinkel auf einen einzigen Vorgang zusammenführen. Dabei dient der Balken in der Bildmitte auch als Trennlinie zwischen den Figuren, die zwar einer Familie angehören, im Grunde aber für sich allein durchs Leben treiben. Was bekenntnishafte Monologe ebenfalls zutage fördern, die – als Voice-Over oder direkt in die Kamera gesprochen – den Film zu einer träumerisch schwebenden Stimmencollage machen. Mitunter gebärdet sich Franco etwas sehr als Experimentalfilmer, wenn er selbst einfachste Begebenheiten mehrfach hintereinander oder in extremer Zeitlupe zeigt; auch sind seine Filmbilder zwangsweise eindeutiger als jede Romaninterpretation. Dass zum Respekt am Ende auch Bewunderung hinzukommt, liegt vor allem daran, dass neben Franco ein Ensemble außergewöhnlich brillant ausgewählter Schauspieler agiert, die Faulkners Figuren kongenial zum Leben er­wecken.
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