Exorzist: Der Anfang
Horror | USA 2004 | 113 Minuten
Regie: Renny Harlin
Filmdaten
- Originaltitel
- EXORCIST: THE BEGINNING
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2004
- Produktionsfirma
- Dominion/Morgan Creek Prod.
- Regie
- Renny Harlin
- Buch
- Alexi Hawley
- Kamera
- Vittorio Storaro
- Musik
- Trevor Rabin
- Schnitt
- Mark Goldblatt · Todd E. Miller
- Darsteller
- Stellan Skarsgård (Pater Lankester Merrin) · Izabella Scorupco (Dr. Sarah Novack) · James d'Arcy (Pater Francis) · Remy Sweeney (Joseph) · Julian Wadham (Major Granville)
- Länge
- 113 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16; f
- Genre
- Horror
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Die Produktionsbedingungen sind derart haarsträubend, dass der Film selbst in den Hintergrund gerät. Dabei ist zumindest die Exposition des Prequels schlüssig und vermag durchaus zu fesseln. Pater Merrin hat seiner Profession abgeschworen; traumatische Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs, als er in Holland hilflos mit ansehen musste, wie etliche Bewohner seines Dorfes von einem teuflischen Nazi-Kommandeur niedergemetzelt wurden, plagen ihn noch zwei Jahre nach Kriegsende. Inzwischen geht er seiner ursprünglichen Tätigkeit als Archäologe nach und bereist den Norden Afrikas. Von einem dubiosen Sammler wird er auf eine Ausgrabung in der abgelegenen Turkana-Region Kenias aufmerksam gemacht, wo man eine vergrabene christlich-byzantinische Kirche entdeckt hat, die nie benutzt wurde, aber seltene Schätze beherbergen soll. Im Auftrag des Sammlers reist er eher widerwillig nach Zentralafrika, wo er von der bizarren Szenerie ebenso fasziniert wie abgestoßen ist. Zusammen mit einem vom Vatikan entsandten Pater und der Ärztin Sarah versucht Merrin, hinter das Geheimnis des Ortes zu kommen, der alles andere als christlich ist.
Stellan Skarsgård verleiht mit seinem ernsten Auftreten und seiner prägnanten Erscheinung den einführenden Minuten eine seriöse Aura, die dem Original von 1973 nicht unähnlich ist. Auch die inszenatorischen Randbedingungen, etwa das geschäftige Kairo im Jahr 1947 oder das karge, von unnahbaren Menschen bevölkerte Dorf nahe der Ausgrabungsstätte vermitteln einen spannungsreichen Exotismus, in dem eine unheimliche Geschichte um Dämonen und Teufel ihren Lauf nehmen kann. Je präsenter das Grauen aber wird, desto mehr spürt man die Verkrampfung: Bereits die erste, mit Computeranimationen aufgepeppte Schocksequenz entzaubert die Atmosphäre derart, dass es dem Film ab da nicht mehr gelingt, die unheilige Stimmung zu erhalten. Die reizvolle Idee einer eingegrabenen Kirche, die dazu dient, etwas Böses zu bannen, das unter ihr liegt, verpufft, sobald der Film bemüht nach Schockelementen sucht. Insgesamt hätte es immer noch zu einer soliden Horror-Melange um den gefallenen Engel Luzifer gereicht, die in ihrer Auseinandersetzung mit dem Bösen eher auf die „Omen“-Trilogie als auf „Der Exorzist“ verweist; doch der plakative Showdown, der in aller Hast die bislang nicht thematisierten Teufelsaustreibungsfloskeln rekapituliert, hinterlässt eher Ernüchterung als Katharsis. Paul Schrader hatte in seinem Vertrag eine Klausel, die ihm eine öffentliche Aufführung seiner Version zusichert – es dürfte spannend werden, sie möglicherweise auf DVD mit der Kinofassung zu vergleichen.