Ein junges Mädchen, das allein mit seinem strengen, menschenfeindlichen Vater in der Abgeschlossenheit eines portugiesischen Gutes lebt, ist überzeugt, ein Kind allein durch Gottes Gnade zu empfangen. Die Konfrontation ihres festen Glaubens mit weltlichen und religiösen Urteilen und Verurteilungen wird für Benilde zu einer Prüfung, der sie nicht standzuhalten scheint. Der in den 30er Jahren angesiedelte Film schildert seine Geschichte sowohl optisch als auch gedanklich mit strenger Ernsthaftigkeit und theatralischer Ausdruckskraft. Durch ironische Brechungen und die Einbettung der Handlung in zwei lange Kamerafahrten entlarvt sich die Geschichte als Spiel, das bürgerliche Moral- und Wertvorstellungen kritisiert. Ein faszinierendes, dichtes Werk, das die Konzentration des Zuschauers fordert.
- Sehenswert.
Benilde, Jungfrau und Mutter
Drama | Portugal 1975 | 112 (TV 100) Minuten
Regie: Manoel de Oliveira
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Filmdaten
- Originaltitel
- BENILDE OU A VIRGEN MAE
- Produktionsland
- Portugal
- Produktionsjahr
- 1975
- Produktionsfirma
- Tobias Portuguesa/Centro Português de Cinema
- Regie
- Manoel de Oliveira
- Buch
- Manoel de Oliveira
- Kamera
- Elso Roque
- Musik
- Joào Paes
- Schnitt
- Manoel de Oliveira
- Darsteller
- Maria Amélia Aranda (Benilde) · Jorge Rola (Eduardo) · Jacinto Ramos (Dr. Fabricius) · Maria Barroso (Genoveva) · Augusto Figueredo (Peter Cristovan)
- Länge
- 112 (TV 100) Minuten
- Kinostart
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- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert.
- Genre
- Drama | Literaturverfilmung