Inga Ehrenberg (Anne Ratte-Polle), eine forensische Biologin, geht ganz in ihrer Arbeit auf. Soziale Kontakte sind darüber im Lauf der Zeit mehr und mehr verkümmert; seit sich vor zwei Jahren ihr Mann von ihr getrennt hat, ist sie weitgehend vereinsamt, ohne dass sie das groß stören würde; schließlich bleibt ihr so mehr Zeit, sich um die Todesfälle im rechtsmedizinischen Institut von Wolfsburg zu kümmern.
Mit ihrem alternden Vater gibt es deshalb vermehrt Streit, seitdem seine Nachbarin gestorben ist. Als deren Tochter (Olga von Luckwald) bei der Wissenschaftlerin auftaucht und sich als ihre Halbschwester vorstellt, reagiert sie zunächst mehr als ablehnend. Doch allmählich wird sie aus ihrem inneren Schneckenhaus hervorgelockt, was mit der Hartnäckigkeit der angeblichen Halbschwester zu tun hat, aber nicht zuletzt auch mit einem Falkenjungen, um das sie sich zu kümmern beginnt. Der kleine Raubvogel bringt unterdrückte Gefühle zutage.
Das fein
beobachtete, realitätsnahe Drama von Dominik Graf streift viele Themen und ist,
wie das Leben, nicht einfach auf den Punkt zu bringen. Im Mittelpunkt stehen, motivisch in
Ingas Beziehung zu „ihrem“ Falken vielfach gespiegelt, ein zögerlicher Weg aus der Isolation in die
Auseinandersetzung mit anderen, mit allen Schwierigkeiten von Nähe und Distanz,
Freiheit und Unfreiheit, die sich in Beziehungen stellen. - Ab 14.