Der portugiesische Filmemacher spiegelt mit seinem Opus magnum »1001 Nacht«, das ab Ende Juli in drei Teilen in deutsche Kinos kommt (Kritik in dieser Ausgabe), das Vorbild der arabischen Geschichtensammlung ins moderne Portugal. Im Interview erläutert er sein Selbstverständnis und seine Methoden als Kino-Erzähler
Wie kam es zu der Idee, mit dem Tausendundeine-Nacht-Narrativ eine Geschichte über das heutige Portugal zu erzählen?
Gomes: Ich habe einzelne Geschichten aus dem Buch gelesen, als ich zwölf Jahre alt war. Von da an kehrte ich zu dem Buch immer wieder auf eine sehr chaotische Art zurück, indem ich manchmal zufällig einzelne Geschichten las. Dann fiel mir auf, wie grell und extrem dieses Buch ist, und ich fand, dass die Situation in Portugal genau dieselbe ist. So entschied ich mich, dass Scheherazade dem König Geschichten erzählt, aber nicht die aus dem Buch, sondern Geschichten, die von wirklichen Ereignissen im heutigen Portugal inspiriert sind.
Ihr Film hat fast eine soziologische Qualität. Andere würden sagen, es handele sich um einen politischen Film. Wo in diesem Zusammenhang sehen Sie sich als Filmemacher?
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