© MGM (Paul Newman und Liz Taylor in "Die Katze auf dem heißen Blechdach")

Paul Newman - Der unwiderstehliche Typ (arte)

Ein facettenreiches Porträt des US-Schauspielers - am 15.9., 22.15-23.10 Uhr, in: arte

Veröffentlicht am
09. September 2024
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Der Schauspieler Paul Newman war ein Multitalent, das den unterschiedlichsten Figuren einen glaubwürdigen Charakter verlieh. Mit seinem leisen ironischen Unterton und den strahlend blauen Augen eroberte er die Sympathien des Publikums. Newman ziemlich alle Rollen gespielt: Ganoven und Polizisten, Draufgänger und Schlitzohren, leidenschaftliche Liebhaber und pflichtbewusste Ehemänner. Zuletzt war er 2002 in dem Drama „Road to Perdition“ zu sehen. Daneben führte er auch selbst Regie. Sein Langfilmdebüt war das einfühlsame Frauenporträt „Die Liebe eines Sommers“ (1968) mit seiner zweiten Ehefrau Joanne Woodward in der Hauptrolle.

Newman wurde am 26. Januar 1925 in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio als Sohn eines jüdischen Sportartikelhändlers und einer Katholikin geboren. Er studierte zunächst an der Yale-Universität Theater. Doch schon kurze Zeit später zog es ihn nach New York ans berühmte Actors Studio von Lee Strasberg, wo Elia Kazan und Martin Ritt zu seinen Lehrern gehörten. Bekannt machte ihn 1953 die Broadway-Produktion „Picnic“. Seine Rolle als orientierungsloser Student brachte ihm einen Vertrag in Hollywood ein. Bald schon erfolgte eine erste „Oscar“-Nominierung, als er in der Tennessee-Williams-Verfilmung „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ als rebellischer Sohn von Elizabeth Taylor glänzte.

Trotz großer Anerkennung und wichtiger Auszeichnungen wie dem „Oscar“ für seine Rolle in „Die Farbe des Geldes“ (1986) war Newman im Inneren seiner selbst nie zufrieden. Ein heimlicher Selbstzweifel nagte an ihm. Lange Zeit glaubte er, sein Erfolg sei nicht auf seine Leistung, sondern auf sein Aussehen zurückzuführen.

Die Dokumentation von Jean Lauritano zeichnet das Porträt eines auch gesellschaftlich engagierten Mannes, der mit der Firma „Newsman’s Own“ große Mittel für soziale Projekte erwirtschaftete. Die von ihm gegründete „Scott Newman Stiftung“ kämpfte gegen den Drogenmissbrauch von Jugendlichen; Newmans einziger Sohn Scott war 1978 an einer Überdosis Heroin gestorben.

Über seinen Nachruhm sinnierte er einmal, dass es ihm gefallen würde, wenn man ihn als einen Mann erinnerte, in dem ein zupackender Typ steckt, mit einem Herzen und einem Talent, das nicht von seinen blauen Augen herrührt. – Ab 14.

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