Aus dem ruhigen Sternenhimmel schwebt die Kamera hinunter auf ein abstraktes Gittermuster, das sich in eine Herbstlandschaft im mittleren Westen der USA verwandelt. Riesige Maschinen bringen die Kornernte ein und wirbeln gelben Staub durch das warme Braun der Felder. Beim Gleiten durch die Luft entsteht eine Weite des Blicks, die für die Atmosphäre von „Lynchville“ derart ungewohnt ist, dass man dieser amerikanischen Idylle zunächst nicht traut. Wir treffen in einer Kleinstadt ein, in einem kleinen Garten, der zwei Holzhäuser von einander trennt. Eine übergewichtige Frau hat sich eine kleine Zwischenverpflegung besorgt und sonnt sich in ihrem Kunststoff-Liegestuhl, abgeschirmt von ihrer Umgebung. Die Kamera bewegt sich weiter nach rechts auf eine weiße Hauswand zu, verlangsamt ihre Bewegung und bleibt stehen. Diesen seltsamen Moment des ruhigen Verweilens durchbrechen plötzlich ein Schrei, ein Geräusch und der dumpfe Aufprall eines Körpers.
In dieser Anfangssequenz aus „The Straight Story“ manifestiert sich die lineare Erzählung von David Lynchs neuem Film als eine ständig vom Chaos bedrohte Geschichte. Wer das fantastische Universum von