Das 35. Festival in Karlovy VaryNach einer Zeit des Niedergangs und der Stagnation in der Spätphase des ehemaligen Sowjet-Imperiums und nach den Turbulenzen der Wende-Jahre dürfte die Zukunft des Festivals Karlovy Vary (Karlsbad) gesichert sein. Eva Zaoralová, die als seit 1994 amtierende künstlerische Leiterin viel dazu beigetragen hat, erinnert sich (im Katalog) noch an jene Zeiten, als sich kaum eine Hand voll Journalisten in die Wettbewerbsvorstellungen verirrte. Mittlerweile hat sich Karlovy Vary zu einem vor allem von der Jugend stark frequentierten Festival entwickelt, zu dessen Erfolg auch die einzigartige Atmosphäre in der wieder aufgeblühten Kurstadt beiträgt. Über 250 Lang- und Kurzfilme, verteilt auf 18 Sektionen und Retrospektiven, machen auch hier das Programm kaum mehr überschaubar.
Enttäuschend am Ende eines Wettbewerbs mit 19 Filmen waren nur zwei biografische Filme zum Thema „Literaten und ihre Frauen“, die in dekorativen Klischees des Künstlerlebens und oberflächlicher Psychologie