Die politische Debatte über den Umgang der Schweiz mit ihrer eigenen Geschichte während des Zweiten Weltkrieges wirft hohe Wellen. Längst geht es nicht mehr nur um nachrichtenlose Vermögen, sondern um die (Un-) Fähigkeit, für begangene Fehler einzustehen und Verantwortung zu übernehmen. Sowohl die Regierung als auch die Bankiersvereinigung haben durch ihr Verhalten gezeigt, daß sie zuerst einmal auf die Karte des Vergessens und der Abwehr setzen. Verweigerte Erinnerung ist schmerzlich und kostspielig.
Bei den Solothurner Filmtagen zeigte sich in mehreren herausragenden Dokumentarfilmen, wie vielschichtig demgegenüber die Kunst des Erinnerns sein kann. "Kaddisch" von Beatrice Michel und Hans Stürm widmet