© MUBI (aus "It's Not Me")

MUBI im Mai 2025

Anlässlich der Filmfestspiele in Cannes zeigt der Streamingdienst Beiträge aus dem letzten Festival-Jahrgang, außerdem gibt es Filme von Pedro Almodóvar zu entdecken: Überblick über die Neustarts des Monats

Veröffentlicht am
28.04.2025 - 12:46:55
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Anlässlich der Filmfestspiele in Cannes zeigt MUBI im Mai eine Auswahl von Filmen, die 2024 an der Croisette Weltpremiere hatten. Außerdem wird die Pedro-Almodóvar-Retrospektive des Streamingdiensts um vier weitere Titel ergänzt. Und zur Jahreszeit passenden Schwung gibt der australische 1980er-Jahre-Klassiker „Die BMX-Bande“.


MUBI rollt den roten Teppich aus: Aus Anlass der Internationalen Filmfestspiele in Cannes 2025 (14.-25.5.) schmückt der Arthouse-Streamingdienst im Mai sein Programm mit Cannes-Beiträgen aus dem letzten Festival-Jahrgang. Exklusiv mit dabei ist Leos Carax 40-minütiger Film „It’s Not Me“, in dem der Regisseur, der in den 1980er- und vor allem in den 1990er-Jahren mit Filmen wie „Die Liebenden von Pont-Neuf und „Pola X“ das „Cinéma du look“ mitprägte, sein Leben und seine Kino-Poetik essayistisch reflektiert – „ein filmischer Selbstausdruck, der sich jeder Kategorie entzieht“, fasst MUBI zusammen, und „ein radikaler, chinephiler Film, in dem sich Leben und Kunst untrennbar verbinden“.

Ebenfalls Teil der Reihe ist der brasilianische Film „Motel Destino“, der 2024 im Wettbewerb an der Croisette lief. Regisseur Karim Aïnouz erzählt darin in Form eines erotischen Thrillers von einem jungen Mann, der in einem Stundenhotel im Nordosten Brasiliens versucht, seine Mitschuld am Tod seines Bruders in Sex und Ekstase zu ertränken. Als er sich mit der Frau des Motel-Besitzers einlässt, der gleichfalls Interesse an ihm zeigt, entwickelt sich eine gefährliche Dreiecksbeziehung.

"Motel Dstino"
"Motel Destino" (© Santoro/MUBI)

Von den Cannes Classics zu MUBI: Ein Film von Robert Bresson

Außerdem ist auch ein französischer Filmklassiker aus dem Jahr 1970, der 2024 restauriert im Rahmen der „Cannes Classics“ präsentiert wurde, zu sehen: „Vier Nächte eines Träumers“ von Robert Bresson. Der Film kreist um einen jungen Maler, der ein Mädchen auf der Pont Neuf am Selbstmord hindert, das sich aus Verzweiflung über das Fernbleiben seines Liebsten das Leben nehmen wollte. Der Maler verliebt sich in die traurige Schöne – doch kann es eine gemeinsame Zukunft geben, wenn ihre Zuneigung doch eigentlich einem anderen gehört? Ein Film über die Liebe und vor allem die Sehnsucht danach, den Bresson keineswegs als gefühlsstarkes Melodram anlegt, sondern mit derselben „intellektuellen Klarheit“ und „Leidenschaftslosigkeit“ angeht, „mit der ein Mathematiker eine geometrische Figur konstruiert“, wie es die Filmdienst-Kritik zur deutschen Premiere des Films in den 1970er-Jahren einst auf den Punkt brachte.


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Die Pedro-Almodóvar-Retro wird erweitert

Zusätzlich zur Cannes-Reihe setzt MUBI im Mai außerdem seine Reihe zum Schaffen des spanischen Meisters Pedro Almodóvar fort und ergänzt die Retro „Prachtvolle Obsessionen: die Filme von Pedro Almodóvar“ um vier weitere Filme. Passenderweise mit dabei ist „Leid und Herrlichkeit“, der 2019 im Wettbewerb von Cannes Premiere hatte und Hauptdarsteller Antonio Banderas den Preis als bester Darsteller einbrachte. Er verkörpert eine Art Alter Ego von Almodóvar, einen Filmregisseur, der durch die Wiederaufführung eines 32 Jahre alten Frühwerks mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.

"Leid und Herrlichkeit" (© StudioCanal)
"Leid und Herrlichkeit" (© StudioCanal)

Ebenfalls mit in der Auswahl: der 1980er-Klassiker „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“, der Almodóvars Ruf zementierte, ein besonderes Händchen für weibliche Figuren und die Zusammenarbeit mit starken Darstellerinnen zu haben.


Nicole Kidman radelt mit der „BMX-Bande“

Wem im Mai nach Schwung und Leichtigkeit zumute ist, der wird bei einem australischen Coming-of-Age-Klassiker fündig, der bei MUBI ab 5. Mai zu sehen ist: „Die BMX-Bande“, entstanden 1983 und inszeniert von Brian Trenchard-Smith, surfte auf der Popularitätswelle mit, die BMX-Räder damals als Jugendkultur-It-Pieces genossen, und feierte mit Hilfe der fahrbaren Untersätze jugendliche Abenteuerlust und Solidarität gegen scheinbar übermächtige Erwachsene. Im Zentrum stehen drei BMX-begeisterte Teens aus Sydney, die durch Zufall einer Bankräuberbande in die Quere und dadurch in Gefahr geraten – sich mit Hilfe ihrer Bikes aber couragiert zu behaupten wissen. Mit unter den sich abstrampelnden Jugendlichen: Nicole Kidman, damals erst um die 16 Jahre alt.

"Die BMX-Bande" (© Imago/Everett Collection)
"Die BMX-Bande" (© Imago/Everett Collection)

MUBI-Neustarts im Mai im Überblick

1. Mai

Filmreihe „Prachtvolle Obsessionen: Die Filme von Pedro Almodóvar“

Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs

Sprich mit ihr

Leid und Herrlichkeit

Parallele Mütter

Schon vorher verfügbar:

Volver

La mala educación – Schlechte Erziehung

Alles über meine Mutter

Pepi, Luci, Bom und der Rest der Bande


5. Mai

Die BMX-Bande


9. Mai

Filmreihe: BEST OF CANNES 2024

Ab 9.5.: It’s Not Me (Kurzfilm von Leos Carax)

Ab 13.5.: Motel Destino

Ab 13.5.: Bad for a Moment (Kurzfilm von Daniel Soares)

Ab 13.5.: Vier Nächte eines Träumers (Cannes Classics)

Schon vorher verfügbar:

Grand Tour

Das Mädchen mit der Nadel

The Substance

Shanghai Blues (Cannes Classics)


19. Mai

Bis ans Ende der Welt (Director’s Cut)

Von Wim Wenders: "Bis ans Ende der Welt" (© Wim Wenders Stiftung)
Von Wim Wenders: "Bis ans Ende der Welt" (© Wim Wenders Stiftung)

20. Mai

Under the Cloud (Kurz-Doku von Pedro Reyes)


23. Mai

Eine Kinogeschichte

No Other Land

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