Anlässlich der Filmfestspiele in Cannes zeigt der Streamingdienst Beiträge aus dem letzten Festival-Jahrgang, außerdem gibt es Filme von Pedro Almodóvar zu entdecken: Überblick über die Neustarts des Monats
Anlässlich
der Filmfestspiele in Cannes zeigt MUBI im Mai eine Auswahl von Filmen, die
2024 an der Croisette Weltpremiere hatten. Außerdem wird die
Pedro-Almodóvar-Retrospektive des Streamingdiensts um vier weitere Titel
ergänzt. Und zur Jahreszeit passenden Schwung gibt der australische 1980er-Jahre-Klassiker
„Die BMX-Bande“.
MUBI rollt
den roten Teppich aus: Aus Anlass der Internationalen Filmfestspiele in Cannes 2025
(14.-25.5.) schmückt der Arthouse-Streamingdienst im Mai sein Programm mit
Cannes-Beiträgen aus dem letzten Festival-Jahrgang. Exklusiv mit dabei ist Leos Carax’ 40-minütiger Film „It’s Not Me“, in dem der Regisseur, der in
den 1980er- und vor allem in den 1990er-Jahren mit Filmen wie „Die Liebenden
von Pont-Neuf und „Pola X“ das „Cinéma du look“
mitprägte, sein Leben und seine Kino-Poetik essayistisch reflektiert – „ein
filmischer Selbstausdruck, der sich jeder Kategorie entzieht“, fasst MUBI
zusammen, und „ein radikaler, chinephiler Film, in dem sich Leben und Kunst
untrennbar verbinden“.
Ebenfalls
Teil der Reihe ist der brasilianische Film „Motel Destino“, der 2024 im
Wettbewerb an der Croisette lief. Regisseur Karim Aïnouz erzählt darin in Form
eines erotischen Thrillers von einem jungen Mann, der in einem Stundenhotel im
Nordosten Brasiliens versucht, seine Mitschuld am Tod seines Bruders in Sex und
Ekstase zu ertränken. Als er sich mit der Frau des Motel-Besitzers einlässt,
der gleichfalls Interesse an ihm zeigt, entwickelt sich eine gefährliche
Dreiecksbeziehung.
Von den Cannes Classics zu MUBI: Ein Film von Robert Bresson
Außerdem ist
auch ein französischer Filmklassiker aus dem Jahr 1970, der 2024 restauriert im
Rahmen der „Cannes Classics“ präsentiert wurde, zu sehen: „Vier Nächte eines Träumers“ von Robert Bresson. Der Film kreist um einen jungen Maler, der
ein Mädchen auf der Pont Neuf am Selbstmord hindert, das sich aus Verzweiflung
über das Fernbleiben seines Liebsten das Leben nehmen wollte. Der Maler
verliebt sich in die traurige Schöne – doch kann es eine gemeinsame Zukunft
geben, wenn ihre Zuneigung doch eigentlich einem anderen gehört? Ein Film über
die Liebe und vor allem die Sehnsucht danach, den Bresson keineswegs als
gefühlsstarkes Melodram anlegt, sondern mit derselben „intellektuellen
Klarheit“ und „Leidenschaftslosigkeit“ angeht, „mit der ein Mathematiker eine
geometrische Figur konstruiert“, wie es die Filmdienst-Kritik zur deutschen
Premiere des Films in den 1970er-Jahren einst auf den Punkt brachte.
Zusätzlich
zur Cannes-Reihe setzt MUBI im Mai außerdem seine Reihe zum Schaffen des
spanischen Meisters Pedro Almodóvar fort und ergänzt die Retro
„Prachtvolle Obsessionen: die Filme von Pedro Almodóvar“ um vier weitere Filme.
Passenderweise mit dabei ist „Leid und Herrlichkeit“, der 2019 im Wettbewerb
von Cannes Premiere hatte und Hauptdarsteller Antonio Banderas den Preis als
bester Darsteller einbrachte. Er verkörpert eine Art Alter Ego von Almodóvar,
einen Filmregisseur, der durch die Wiederaufführung eines 32 Jahre alten
Frühwerks mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.
Ebenfalls mit in der
Auswahl: der 1980er-Klassiker „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“,
der Almodóvars Ruf zementierte, ein besonderes Händchen für weibliche Figuren
und die Zusammenarbeit mit starken Darstellerinnen zu haben.
Nicole
Kidman radelt mit der „BMX-Bande“
Wem im Mai
nach Schwung und Leichtigkeit zumute ist, der wird bei einem australischen
Coming-of-Age-Klassiker fündig, der bei MUBI ab 5. Mai zu sehen ist: „Die BMX-Bande“, entstanden 1983 und inszeniert von Brian Trenchard-Smith,
surfte auf der Popularitätswelle mit, die BMX-Räder damals als Jugendkultur-It-Pieces
genossen, und feierte mit Hilfe der fahrbaren Untersätze jugendliche
Abenteuerlust und Solidarität gegen scheinbar übermächtige Erwachsene. Im
Zentrum stehen drei BMX-begeisterte Teens aus Sydney, die durch Zufall einer
Bankräuberbande in die Quere und dadurch in Gefahr geraten – sich mit Hilfe
ihrer Bikes aber couragiert zu behaupten wissen. Mit unter den sich
abstrampelnden Jugendlichen: Nicole Kidman, damals erst um die 16 Jahre alt.