Als junges
Paar eine Wohnung zu finden, die sowohl zu den eigenen Ansprüchen passt und
gleichzeitig finanzierbar ist, ist in vielen Wohnlagen die Quadratur des
Kreises. Im Zweifelsfall darf man, wenn man dringend ein neues Domizil braucht,
halt nicht so wählerisch sein und muss ein paar Abstriche in Kauf nehmen. Zum
Beispiel, dass das neue Zuhause von Geistern heimgesucht wird. Darum geht es in
der vergnüglichen britischen Sitcom „Ghosts“
(2019), in der eine junge Frau von entfernten Verwandten ein altes Herrenhaus
erbt und zusammen mit ihrem Liebsten einzieht, nur um festzustellen, dass das
Anwesen gar nicht so leer ist, wie es zunächst den Anschein hat, sondern von
jenseitigen Bewohnern aus unterschiedlichen Epochen bewohnt wird, vom
Höhlenmenschen über einen Adligen aus der Tudor-Zeit bis zum Offizier aus dem Zweiten Weltkrieg. Da
das Paar wegen finanzieller Zwänge das Haus nicht einfach verlassen kann, muss
es sich notwendig mit den Geistern zusammenraufen, woraus allerlei lustige
Konfrontationen und Verwicklungen entstehen.
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„Ghosts“ goes Germany
Die Serie war damit so erfolgreich, dass es bald ein US-Remake davon gab (seit 2021), und nun startet im März auch eine deutsche „Ghosts“ Adaption. Hier spielen Cristinado Rego und Benito Bause die Nichtsahnenden, die ein flottes Schlösschen erben und schon Pläne schmieden, es zu renovieren und zum Hotel umzubauen, als ihnen die Geister des alten Gemäuers dazwischenfunken. In deren Gestaltung orientiert sich die deutsche Adaption durchaus am englischen Original (so gibt es auch hier einen Steinzeit-Menschen, der aufgrund seines Todes durch Blitzschlag ein besonderes Händchen für Elektrizität hat).
Die Serienmacher passen das Ganze aber stimmig auf deutsche Verhältnisse an und setzen vor allem auf gute Darsteller:innen. Herrlich etwa Meltem Kaptan als bärbeißige, einst als Hexe verbrannte Dienstmagd oder Max Giermann als römischer Centurio mit einem Faible für straffe Disziplin und Rumkommandieren. Zu sehen ist die Serie ab 7. März in der ARD-Mediathek. Und wem das englische Original lieber ist: Das gibt es derzeit bei Amazon Prime zum Kaufen/Leihen und in der Flatrate von Netflix und Sky/WOW.
Geschichten, die das Leben schreibt
Aber nicht nur Geister können einen auf Trap halten, sondern auch die Lebenden. In der Serie „Marzahn Mon Amour“, die im März ebenfalls in der ARD-Mediathek startet (ab 14. März), sind es die Klienten der „Beauty Oase Marzahn“, die die Hauptfigur, eine von Jördis Triebel gespielte Schriftstellerin, mit allen möglichen Macken und Schicksalen konfrontieren. In der Serienverfilmung von Katja Oskamps gleichnamigem Roman steckt die Protagonistin in einer Lebens- und Arbeitskrise und heuert deshalb in dem Schönheitssalon an, der sich als wunderliches Biotop voller Geschichten, die das Leben schreibt, entpuppt.
Die öffentlich-rechtliche Konkurrenz vom ZDF setzt derweil auf Preisgekröntes aus den USA: Ab 11. März steht in der ZDF-Mediathek die Comedyserie „Hacks“ bereit, die in der letzten „Awards Season“ einmal mehr kräftig abgeräumt hat. Sie kreist um eine bekannte Stand-Up-Komikerin (Jean Smart), die in Las Vegas dagegen ankämpft, dass ihre Karriere allmählich den Bach heruntergeht. Dazu engagiert sie eine junge Autorin, um ihr Showprogramm aufzupäppeln. Wodurch zwei starke Persönlichkeiten aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Generationen aufeinanderprallen.
Seth Rogen trifft auf Martin Scorsese, Charlize Theron und Co.
Ebenfalls komödiantisch geht es in einem neuen Serienprojekt von Seth Rogen und Evan Goldberg zu, das ab 26. März bei Apple TV+ zu sehen ist: In „The Studio“ spielt Rogen den neuen Leiter eines Filmstudios, der zusammen mit seinem Team von Mitarbeitern darum ringt, die schwächelnde Filmproduktion wieder zum Erfolg zu führen. Die Serie wuchert dabei nicht zuletzt mit einer ganzen Armada namhafter Gaststars von Martin Scorsese über Ron Howard bis zu Steve Buscemi und Charlize Theron.
Ebenfalls neu bei Apple TV+ zu sehen ist Peter Craigs Serie „Dope Thief“ um zwei Freunde aus Philadelphia, der eine Afroamerikaner, der andere weiß, die sich durch einen Coup mächtig Ärger einhandeln: Sie geben sich als DEA-Agenten aus, um Kleindealer auszunehmen, geraten damit aber schließlich ins Visier eines Drogenkartells, mit dem nicht zu spaßen ist.
Daredevil ist zurück
Bei Disney + geht derweil ab 5. März eine neue Serie aus dem Marvel Cinematic Universe an den Start: In „Daredevil: Born Again“ bekommt es Charlie Cox als blinder, dank einer Schärfung seiner anderen Sinne aber trotzdem schlagkräftiger Titelheld, der eine Doppelexistenz als Anwalt Matt Murdock und schlagkräftiger Verbrechensbekämpfer Daredevil führt, einmal mehr mit seiner kriminellen Nemesis Wilson Fisk alias Kingpin (Vincent D’Onofrio) zu tun.
Netflix hält nicht nur mit einer zweiten Staffel der gelungenen deutschen Krimiserie „Totenfrau“ dagegen (ab 19. März), sondern trumpft mit einer Klassiker-Adaption auf, die als aufwändig ausgestattetes „Period Piece“ daherkommt. „Der Leopard“ beruht auf dem gleichnamigen Roman, den bereits Luchino Visconti in den 1960er-Jahren fulminant verfilmte, und kreist um einen sizilianischen Fürsten und seine Familie, deren Lebenswelt sich im 19. Jahrhundert drastisch zu verändern droht, als die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche des „Risorgimento“ auch Süditalien erreichen. Die Hauptrolle, die einst in Viscontis Film Burt Lancaster verkörperte, wird diesmal vom Italiener Kim Rossi Stuart gespielt.
Serienneustarts im Überblick
5. März
Daredevil: Born Again (Disney+)
Der Leopard (Netflix)
6. März
Douglas is Cancelled (arte; schon seit 27.2. in der arte-Mediathek)
Fatal Crossing (arte-Mediathek/ab 13.3. bei arte)
7. März
Ghosts (ARD-Mediathek, ab 13.3. bei One)
11. März
Hacks (zdf_neo/ZDF-Mediathek)
13. März
Adolescence (Netflix)
Das Rad derZeit – Staffel 3 (Amazon Prime)
14. März
Dope Thief (Apple TV+)
Marzahn Mon Amour (ARD-Mediathek/ab 21.3. im Ersten)
19. März
Totenfrau – Staffel 2 (Netflix)
20. März
Happy Face (Paramount+)
The Residence (Netflix)
26. März
The Studio (Apple TV+)
27. März
Unschuldig –Mr. Bates gegen die Post (arte)
28. März
Handbuch einer Anstandsdame (Netflix)
Späti (ZDF-Mediathek)