Julian Vogels Dokumentarfilm greift den Anschlag eines jungen Mannes auf das Münchner Olympia-Einkaufszentrum 2016, bei dem er neun Jugendliche ermordete, auf. Der Film gehört zu einem dreiteiligen Projekt, das rassistische Anschläge in Deutschland beleuchtet und die These vom verwirrten Einzeltäter jeweils als Verharmlosung rechtsradikaler Netzwerke entlarvt. Dabei gibt er vor allem den Angehörigen eine Stimme, zeigt ihre verzweifelten Versuche, ihr Leben zu bewältigen, und begleitet sie bei ihrem jahrelangen Kampf um Anerkennung der wahren Umstände des Anschlags.
Ein filmisch hervorragend erzählter, hochrelevanter Umgang mit Zeitgeschichte. (Die anderen Teile beleuchten die Anschläge von Halle und Hanau). – Sehenswert ab 14.