© Ohad Milstein ("Monogamia")

Monogamia

Dokumentarischer Essay über die Bindungskräfte in Beziehungen - bis 29.3. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
03. Oktober 2024
Diskussion

Der israelische Filmemacher Ohad Milstein beobachtet seit langem, wie sich die Ehe seiner Eltern immer mehr auflöst. Während sein Vater sich zunehmend ins Heimwerken zurückzieht, gibt seine Mutter Unmengen für Kleidung aus, die sich zuhause stapelt, ohne sie je zu tragen. Wohin ist die Leidenschaft verschwunden, die beide vor vielen Jahre zu einem Paar werden ließ? Warum zerschleißt der Alltag scheinbar unaufhörlich die Kräfte, die Menschen innig aneinanderbinden? Auf der Suche nach dem, was in Beziehungen anscheinend zwangsläufig verloren zu gehen droht, dringt Milstein mit der Kamera in die Privatsphäre seiner Eltern ein, stellt unbequeme Fragen, kramt alte Aufnahmen aus dem Familienarchiv hervor und beginnt zugleich, seine eigene Ehe zu betrachten.

Was als Psychogramm seines Vaters und seiner Mutter beginnt, entwickelt sich zu einer Reflexion über monogame Beziehungen. Milstein filmt nicht nur die Gespräche mit seinen Eltern, sondern fängt auch an, seinen eigenen Familienalltag zu dokumentieren. Mit seiner Frau spricht er darüber, wie weit sie gehen würden, um das Begehren in einer Partnerschaft zu bewahren. Nach und nach verschwimmt die Grenze zwischen Dokumentation und Fiktion, zwischen Beobachtung und Inszenierung.

Doch eines scheint am Ende klar zu sein: So unbequem es auch sein mag, sich zusammenzusetzen und offen alles zu besprechen, könnte am Ende genau darin das Geheimnis liegen, um den Funken in einer Partnerschaft neu zu entfachen. - Ab 16.

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