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Rififi

Meisterliches Drama von Jules Dassin um vier Juwelendiebe - bis 23.9. in der ARD-Mediathek

Veröffentlicht am
26. August 2024
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Nach fünf Jahren wird Tony „der Sanfte“ (Jean Servais) aus dem Gefängnis entlassen. Nur sein Freund Jo (Carl Möhner) hält ihm noch die Treue. Als Tony, Jo und zwei weitere hochspezialisierte Komplizen einen Juwelenraub planen, wird daraus ein spektakulärer Coup. Der Beutezug wird generalstabsmäßig vorbereitet und ebenso minutiös ausgeführt, aber rivalisierende Gangster bekommen Wind von der Sache. Bei den Auseinandersetzungen mit ihnen kommen alle Beteiligten ums Leben; die Beute fällt der Polizei in die Hände.

Mit diesem meisterhaft inszenierten Film aus dem Jahr 1954 hat Jules Dassin den Begriff des „Thrillers“ in den französischen Kriminalfilm eingeführt. Die berühmte Einbruchsszene, die mit allen Details gezeigt wird, dauert 32 Minuten und kommt gänzlich ohne Dialog und Musik aus. Für François Truffaut war „Rififi“ der beste Kriminalfilm aller Zeiten. Dassins geniale Inszenierung dehnt den Einbruch, der im Drehbuch nur eine funktionale Rolle einnahm, zu einer zentralen Szene aus, die akribisch und detailreich dem Handwerk der Safeknacker beiwohnt.

In Deutschland beschäftigte sich die FSK und der Bayerische Landtag 1955 mit der Frage, inwieweit der Film zur Nachahmung anstifte. Als dann im Januar 1956 in der Münchner Abendzeitung ein Artikel über „Rififi und die Folgen“ erschien, demzufolge der Filme tatsächlich Schule machte, entbrannte wochenlange eine Debatte pro und contra „Rififi“. – Sehenswert ab 14.

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