1976 steckte Großbritannien mitten im gesellschaftlichen Umbruch. Zwischen Wirtschaftskrise und dem silbernen Thronjubiläum braute sich in den besetzten Häusern und Kellerclubs in West London etwas zusammen: Eine neue wilde, rohe, raue Musikrichtung - Punk!
Punk bedeutet Selbstermächtigung – ganz besonders für die Frauen der Szene. Zum ersten Mal in der Geschichte der Rockmusik griffen Frauen zu Gitarre, Bass und Schlagzeug, gründeten Bands und schrieben eigene Songs. „Jahrhundertelang wurde uns unser Platz in der Musikgeschichte verweigert.
Punk bedeutete Chancengleichheit. Man musste kein Virtuose mehr sein, um auf die Bühne zu gehen. Jeder war willkommen. Das galt auch für Frauen. Zum ersten Mal durften sie sich künstlerisch frei ausdrücken“, sagt die Musikjournalistin Vivien Goldman. Sie hat die Anfänge des Punk in London begleitet. „Gitarre zu lernen war gar nicht so einfach. Ich habe mich wie ein Scharlatan gefühlt, nur weil ich eine Frau war; ich kannte ja keine Frauen in Bands“, erinnert sich Viv Albertine von der Band „The Slits“, eine der ersten Frauen im britischen Punk.
Die Dokumentation von Christine Franz zeichnet eine „Herstory“ des Punk nach. Musikerinnen wie Poly Styrene und Bands wie „The Slits“ oder „The Raincoats“ spielen Mitte der 1970er-Jahre gegen weibliche Rollenbilder und gesellschaftliche Normen an – rebellisch und selbstironisch. Mit ihren Songs und ihrer Haltung inspirierten die She-Punks der 1970er-Jahren viele Generationen von Musikerinnen. – Ab 14.