Der 1963 geborene französische Filmemacher Michel Gondry begann in den 1990er-Jahren mit Musikvideos für Björk, The Chemical Brothers, Beck und andere internationale Künstler und erntete dafür enorme Anerkennung. Die ungebändigte Kreativität der Musikvideos prägte dann auch seine Spielfilme, auch wenn deren Erfolg durchwachsener ausfiel.
Nach einer ersten Zusammenarbeit mit „Being John Malkovich“-Autor Charlie Kaufman bei „Human Nature – Die Krone der Schöpfung“ wurden beide für den Einfallsreichtum von „Vergiss mein nicht!“ gefeiert. Es folgten unter anderem die sympathische Film-, Videotheken- und Jazz-Hommage „Abgedreht“ und der bei Kritik und Publikum eher durchgefallene Versuch eines Superheldenfilms abseits der Norm mit „The Green Hornet“; umstritten war auch die Boris-Vian-Adaption „Der Schaum der Tage“. Nach einer Pause präsentierte Gondry 2023 mit „Le livre des solutions“ wieder einen neuen Film.
Bei dem Doku-Porträt des scheuen Filmemachers führte sein langjähriger Freund François Nemeta Regie, was große Nähe und profunde Einblicke mit sich bringt (und auch Flops und Rückschläge in ein mildes Licht taucht). Sehenswert ist der Film durch die Fülle an Filmausschnitten und die klugen Reflexionen von Gondry und zahlreichen seiner Mitarbeiter. Dabei forscht der Film nach möglichen Quellen für Gondrys sehr spezielle Fantasie und ordnet seine Arbeit zwischen eigenwilliger Kunst und der zwiespältigen Haltung zu kommerziellen Anforderungen ein. – Ab 14.