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Ein Meisterwerk des Weimarer Kinos mit Peter Lorre - bis 10.7. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
14. Juni 2024
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Ein Zeitungsbericht über den Düsseldorfer Serienmörder Peter Kürten soll Fritz Lang und seine Ehefrau Thea von Harbou zu „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ inspiriert haben. Darin führt der Serienmörder Hans Beckert (Peter Lorre), der bereits acht Kinder auf dem Gewissen hat, das unauffällige Leben eines Bürgers im Berlin der 1930er Jahre. 

Als sich Beckert nach einem erneuten Mord mit einem anonymen Bekennerbrief an die Zeitungen wendet, bricht eine Massenhysterie aus: Jeder verdächtigt jeden. Der ermittelnde Kommissar Karl Lohmann (Otto Wernicke) setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um den Täter zu fassen. Seine Razzien in einschlägigen Etablissements schrecken die Berufsverbrecher auf, die ihren Gaunereien nicht mehr ungestört nachgehen können. 

Der einflussreiche „Schränker“ (Gustaf Gründgens) setzt sich anderen Gangstern zusammen, um die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. Sie überziehen die Stadt mit einem lückenlosen Spitzelnetz, in dem Beckert sich verfängt, als ein blinder Straßenhändler ihn am Pfeifen einer Melodie wiedererkennt. Der Kindermörder wird vor das Tribunal der Unterwelt und versucht verzweifelt zu erklären, dass er ein Getriebener sei, der hilflos einem Mordimpuls folge.

Fritz Langs erster Tonfilm zählt zu den Meisterwerken des deutschen Vorkriegskinos. Durch präzise Alltagsbeobachtung, klare Figurenzeichnung und die filmisch virtuose Schilderung der Massenhysterie erzeugt der expressionistische Kriminalfilm bis zuletzt atemlose Spannung. „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ zeichnet ein eindringliches Bild einer krisenhaften Zeit und des Aufkommens des Nationalsozialismus. Vom ursprünglichen Titel des Films „Mörder sind unter uns“ musste 1931 auf Druck der Nationalsozialisten abgelassen werden. – Sehenswert ab 16.

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