Im Aufzug
Willem Dafoe getroffen. Am Abend in der Akademie der Künste „Ordnung“ von
Sohrab Shahid Saless gesehen. Einen durch und durch „deutschen“ Film, in dem
jeder Satz ein Ausdruck und ein Abgesang auf Identität ist. Der Wein im
Anschluss an die Präsentation wollte dann nicht mehr so recht munden.
Vor einigen
Tagen habe ich an dieser Stelle vom irrfahrenden Fahrstuhl hinab zum Arsenal
Kino geschrieben. Heute widerfuhr mir in eben jenem (für diejenigen, die sich auch
auf dieses Abenteuer einlassen wollen, es ist der vom Eingang aus gesehen ganz
linke Aufzug) etwas gänzlich anderes und doch bemerkenswertes. Denn auf einmal
stand ich neben Willem Dafoe. Er war ganz in mattem Schwarz
gekleidet, sein Schnauzer beeindruckend adrett, seine Falten so tief und
schillernd wie auf der Leinwand. Sein Gebaren: von schlafwandlerischer,
weltmännischer Gewandtheit. Leider ließ mich der Fahrstuhl im Stich und
funktionierte dieses Mal. Nach Sekunden war meine Begegnung mit dem Star
vorüber.