In den
ersten Berlinale-Tagen drängten sich Filme auf, die um misslingende
Kommunikation und die Gräben zwischen gegensätzlichen Weltbildern kreisen, die sich
kommunikativ nicht mehr überbrücken lassen. Neben einem Kolonialdrama wie „The
Survival of Kindness“ zogen auch Dokumentarfilme zum Ukraine-Krieg oder über
die Situation im Iran viel Aufmerksamkeit auf sich.
Bei der Berlinale
laufen Filme in allen möglichen Sprachen, immer in Originalfassung, aber mit
englischen Untertiteln. Für den australischen Wettbewerbsbeitrag „The Survival of Kindness“ von Rolf de Heer war allerdings keine Übersetzung
nötig, denn dort ist die Unverständlichkeit Prinzip. Der Film entfaltet ein
abstrakt-parabelhaftes Szenario rund um die Flucht einer schwarzen Frau durch
ein postapokalyptisches Kolonialland, das durch eine Seuche und die Ausbeutung
Gasmasken tragender Herrenmenschen verwüstet wurde. Verschiedene Begegnungen gliedern
diesen Passionsweg, auf dem die Protagonistin immer wieder auf Spuren der
Verrohung und Gewalt stößt; Gesten der titelgebenden Freundlichkeit sind so rar
sind wie das Wasser in der Wüste, in der die Reise ihren Anfang und ihr Ende
nimmt.