In
dem gemeinsam verfassten Tagebuch-Poem „A Month of Single Frames“ verarbeitet
die US-amerikanische Experimentalfilmerin Aufnahmen ihrer Künstlerkollegin Barbara
Hammer, die 2019 verstarb. Die Kollaboration dient dabei nicht der
Verschleierung, wie Esther Buss in ihrem Kracauer-Blog herausarbeitet,
sondern der Progression: Das „Wir“ ist wie das Aufstoßen einer Tür.
Lynne
Sachs’ „A Month of Single Frames“ (2020) ist ein gemeinschaftlich verfasstes Tagebuch-Poem
„made with and for Barbara Hammer“. So ist es am Ende des Films zu lesen. Hammer,
eine Pionierin des lesbischen Avantgarde-Kinos, die 2019 verstarb, war in ihren
Arbeiten schon immer großzügig. In ihren kurzen, experimentellen Filmen, aber auch
in den 2010 veröffentlichten Memoiren („Hammer! Making Movies
out of Sex and Life“) teilte sie ihre eigenen (sensuellen und sexuellen)
Erfahrungen und stellte sie in einen größeren Zusammenhang kollektiver queerer
Identität.
Großzügig
war Hammer auch mit der eigenen Autorschaft. Als die Künstlerin im Zuge ihrer
fortschreitenden Krebserkrankung mit der Ordnung ihres Nachlasses begann,
übergab sie der jüngeren Lynne Sach