Nach einer Reihe von hervorragenden Drehbüchern wie „Zwei Banditen“ oder „Vier schräge Vögel“ konnte William Goldman die Rechte an seinem Roman „Marathon Man“ bereits verkaufen, bevor dieser erschienen war. Tatsächlich lag der findige Produzent Robert Evans richtig mit seinem Instinkt: Die Verfilmung „Der Marathon-Mann“ gehörte 1976 zu den Kassenerfolgen in den USA.
Was nicht zuletzt am hohen Identifikationsgrad mit der Hauptfigur gelegen haben dürfte. Dustin Hoffman spielt als Babe Levy einen durchschnittlichen amerikanischen Geschichtsstudenten, dessen Bruder Doc (Roy Scheider) eines Tages ermordet wird. Wie sich herausstellt, war Doc Geheimagent und arbeitete dabei mit dem Nazi-Kriegsverbrecher Christian Szell (Laurence Olivier) zusammen, der ihm Informationen über andere untergetauchte Nazis lieferte. Bald ist der frühere KZ-Zahnarzt Szell mit seiner Organisation auch hinter Babe her.
Auch wenn „Der Marathon-Mann“ es mit der Logik nicht allzu genau nimmt und in einigen Szenen, insbesondere der berühmten Foltersequenz, auch sehr brutal ausfällt, bleibt er einer der spannendsten Thriller der 1970er-Jahre, in dem Regisseur John Schlesinger immer wieder packende Momente gelingen. – Ab 16.