Die
schneebedeckten Gebirgsketten der Anden reichen in ihren Ausläufern bis an die
Ränder der Hauptstadt Santiago de Chile und flankieren sie als massiver,
unveränderlicher Horizont. Ihre ruhige Persistenz gehört so selbstverständlich
zum Bild des schmalen lateinamerikanischen Landes, dass seine Bewohner die
Kordillere kaum noch bewusst wahrnehmen, obwohl sie seit Jahrtausenden das
kulturelle Leben prägt und sogar achtzig Prozent der Fläche Chiles ausmacht.
Für den seit 1973 im Pariser Exil lebenden Filmemacher Patricio Guzmán
wird dieser blinde Fleck zu einer Metapher der anhaltenden Verdrängung einer
Gewaltgeschichte, die weit über die Militärdiktatur Pinochets hinausreicht und
bis heute in den sozialen Beziehungen spürbar ist.
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