Das neu erschienene Buch „Sie.
Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme“ trägt in vielen Einzel-Porträts und zwei
DVDs mit Filmbeispielen der durchaus bedeutenden Rolle Rechnung, die
Filmemacherinnen im Kino der DDR einnahmen. Zusammen mit einer kleinen Retrospektive
im Berliner Zeughauskino ab dem 29. August zeichnet die Publikation ein komplexes
Bild von Frauen in der vorrangig von Männern geleiteten DEFA.
„Die volle
Gleichberechtigung der Frau ist nur dann gewährleistet, wenn sie auf allen
Gebieten des öffentlichen Lebens mitarbeiten kann.“ Dieser Satz klingt wie aus
der Präambel eines Gesetzes, stammt aber aus einem der ersten Filme einer
DEFA-Regisseurin. Ella Ensink
realisierte den Film „Unsere Frauen im neuen Leben“ (1951) gemeinsam mit ihrem
Kollegen Erwin Anders.
Als Ensink 1946 bei der
frisch gegründeten DEFA anfing, war sie bereits eine Veteranin des Films. Seit
den frühen 1910er-Jahren hatte sie bei der Decla gearbeitet, unter Erich Pommer und später mit
allen Größen des deutschen Stummfilms. Ensink war bei der Ufa als
Regieassistentin beschäftigt, bei der Tobis als Chefschnittmeisterin und trat
nicht selten als treibende Kraft hint