Der umtriebige Dokumentarfilmer vermisst seine eigene Familiengeschichte, als Konglomerat aus Flucht und Verfolgung im Strom der Historie(n) – ein dreieinhalbstündiger Hörfilm, in dessen Hallraum viele Fragen, aber auch der Trost der Vergänglichkeit nisten.
Ein schlanker Stahlpfeiler wächst aus der Erde, im Wald, wie ein Relikt aus einer Epoche, die man mit einem früheren Film von Thomas Heise ,Eisenzeit‘ nennen könnte. Am oberen Ende ein Schild: „Nach der Legende stand hier Großmutters Haus“. Eine Jägerfigur, wahrscheinlich aus Eisen, ein Wolf, die Großmutter und das Rotkäppchen klären die Situation: Man befindet sich in einem Märchenwald – einem jener Orte, von denen man nicht so recht weiß, ob Eltern mit ihren Kindern dort noch hingehen, oder man sich inzwischen für zu weltläufig für so etwas Nationales wie Märchen, Sagan, Legenden hält.
„Verschwinden“, lautete ursprünglich der Projekttitel dessen, was jetzt „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ heißt. Die beiden Titel öffnen unterschiedliche Türen, markieren andere Eingänge. „Verschwinden“ hat den klaren knappen Heise-Klang, in dem Filmtiteln wie