Was heißt schon „einmal um die ganze Welt“? Heute setzt man sich in den Flieger und ist in zwei Tagen wieder zurück. Als Jules Verne seinen Roman „Reise um die Erde in 80 Tagen“ im Jahr 1873 veröffentlichte, war das Reisen noch eine echte Herausforderung. Neben der initialen Wette des englischen Pünktlichkeitsfanatikers Phileas Fogg, das Unmögliche in unmöglicher Zeit zu schaffen, interessierte den Romancier zudem ein anderes „Detail“: der Weg als das eigentliche Ziel.
Nichts ist schöner, als einer Hatz beizuwohnen, die durch unbekanntes Terrain führt. Das war vor 150 Jahren nicht anders als heute, was die zahlreichen Adaptionen des Stoffes hinlänglich belegen. Für jüngere Zuschauer ist die Idee einer Reise um die ganze Welt anscheinend noch eine faszinierende Vorstellung. Doch wie kann man die immensen Entfernungen und die für junge Zuschauer nicht minder große Zeitspanne von 80 Tagen in Bilder und Erfahrungen fassen?
Action, Geschrei und Tumult
Vor dieser Aufgabe haben die Drehbuchautoren des Animationsfilms „In 80 Tagen um die Welt“ schnell kapituliert. Denn bis auf den Titel ist vom Geist des Romans und seines Schöpfers nicht viel übriggeblieben.