Die Wahlkämpfer

Auch jenseits der Alpen hat die FPÖ, die freiheitliche Partei Österreichs, mit ihrem Vorsitzenden Jörg Haider und seinen markigen Sprüchen einigen Bekanntheitsgrad erreicht. Ob es um die vermeintlich arbeitsscheuen Ausländer geht, um zu niedrige Renten oder um das Selbstbedienungsgehabe der jahrzehntelang in Österreich staatstragenden SPÖ - eine Zeitlang wandelte der smarte Haider erfolgreich Volkes Unmut zunächst in populistisch einfache Sätze und dann in erstaunliche Wahlerfolge um. Seine charismatische Kurve zeigte nach unten, als er nach nazistischen Äußerungen Anfang der 90er Jahre seinen Posten als Landesvater Kärntens verlor, und innerparteiliche Querelen zu Austritten und der Gründung einer zweiten "liberalen" Partei führten. Dennoch: Haider, der momentan erneut um das Amt des Landeshauptmanns (Ministerpräsidenten) in Kärnten kämpft, ist eine spannende Figur, seine Partei eine interessante Rechtspartei im liberalen Rock und seine Wahlkämpfe daher ein durchaus lohnenswertes Sujet für einen Film. Doch "Die Wahlkämpfer" haben jede Chance auf Erkenntnis schlichtweg verspielt.