Doku über drei legendäre Berliner Türsteher, ihre Arbeit und ihr Leben.
Der Ausschluss ist eine der Herzkammern des Pop. Bereits Anfang der 1980er-Jahre brachte es die Band „Family 5“ auf den Punkt: „Du wärst so gern dabei / Doch wir lassen dich nicht rein.“ Was seinerzeit noch auf jugendliche Subkulturen gemünzt war, bekam in den folgenden Jahrzehnten ein Gesicht. Mit dem Aufstieg der Club-Kultur vollzog sich auch der Aufstieg des Türstehers (englisch: „bouncer“) vom leicht prolligen Haudrauf auf dem Kiez zur legendären Figur eines exklusiven Clubs, in den er nach bestimmten Regeln, mit Bauchgefühl oder aus Erfahrungen Einlass gewährt oder verwehrt. Vom Türsteher des Lieblingsclubs mit Namen und Schulterklopfen begrüßt zu werden, ist der Adelsschlag der Clubszene.
Der Filmemacher David Dietl hat für „Berlin Bouncer“ drei „legendäre“ Berliner Türsteher längere Zeit mit der Kamera begleitet und dabei allerlei Impressionen über das Berliner Nachtleben zusammengetragen. Bei der Arbeit sieht man aber nur zwei der drei Protagonisten; dabei wird schnell klar, warum sich die schon etwas älteren Herrschaften als „Exzessbetreuer“ (Frank Künster) und „Künstler“ (Smiley Baldwin) betrachten.