Ein Schriftsteller verbringt mit seinen vier Kindern die Sommerferien auf einer kleinen Insel. Man schließt Freundschaften mit Menschen und Tieren und wächst durch zahlreiche lustige, aber auch "aufregende" Erlebnisse zusammen. Liebevoll erzähltes und frisch gespieltes Ferienabenteuer, das unaufdringlich die Geborgenheit einer behüteten Kindheit über materielle Werte stellt. Mit seinem ruhigen Erzählrhythmus besonders für die kleinsten Kinogänger geeignet.
- Sehenswert ab 6.
Ferien auf Saltkrokan
Kinderfilm | Schweden 1962 | 90 Minuten
Regie: Olle Hellbom
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Filmdaten
- Originaltitel
- VI PA SALTKRAKAN
- Produktionsland
- Schweden
- Produktionsjahr
- 1962
- Produktionsfirma
- KB Artfilm
- Regie
- Olle Hellbom
- Buch
- Astrid Lindgren
- Kamera
- Kalle Bergholm
- Musik
- Ulf Björlin
- Schnitt
- Bengt Schöldström
- Darsteller
- Torsten Lilliecrona (Herr Melker) · Louise Edlind (Malin) · Maria Johansson (Tjorven) · Kristina Jämtmark (Stina) · Stephen Lindholm (Pelle)
- Länge
- 90 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 0
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 6.
- Genre
- Kinderfilm | Literaturverfilmung
Heimkino
Diskussion
30 Jahre hat es gedauert, bis die Verfilmung eines der schönsten Kinderbücher von Astrid Lindgren nun deutsche Kinoleinwände erobert. Kaum zu glauben, denn Astrid Lindgren schrieb nach dem überwältigenden Erfolg des Films 1962 selbst noch vier weitere Fortsetzungen speziell fürs Kino, die hierzulande nur im Fernsehen zu sehen waren, dort allerdings als regelrechter "Straßenfeger" im Nachmittagsprogramm. "Ferien auf Saltkrokan", das ist die Geschichte des Schriftstellers Melcher Melcherson ("Du arbeitest ja gar nicht, du schreibst!"), der wie jeden Sommer mit seiner fast schon erwachsenen Tochter Malin und ihren drei jüngeren Brüdern Jan, Niklas und Pelle die Ferien auf der kleinen Insel Saltkrokan verbringt. Dort haben sie ein Ferienhaus gemietet, dessen kleine Mängel sie erst einmal beseitigen müssen. Da Melcher zwei linke Hände hat, geht so einiges schief. Und am Ende ist einem das Feriendomizil so ans Herz gewachsen, daß man es am liebsten kaufen möchte, um immer hier den Sommer zu verbringen. Aber weil Melcher kein Geld hat, wird es wohl ein Traum bleiben. Da erhält er eines Tages die Nachricht, daß er einen hochdotierten Literaturpreis gewonnen hat. Nun gilt es nur noch einen neureichen Mitbewerber aus der Stadt aus dem Felde zu schlagen. Und tatsächlich finden die pfiffigen Kinder einen Weg, "ihr" Haus zu behalten.Das ist der Handlungsrahmen, um den herum sich all die kleinen Erlebnisse ranken: man geht baden, fischen, streift umher, schließt Freundschaften mit Menschen und Tieren oder träumt nur so in den Tag hinein. Olle Hellbom, der bis zu seinem Tod 1984 jedes Filmprojekt, das nach einem Astrid-Lindgren-Buch entstand, betreute, hat diese "Ferienstimmung" liebevoll eingefangen. Nur im ersten Moment wirkt die "Patina", die auf dem Film liegt, altmodisch. Dann erweist sich der ruhige Rhythmus, in dem die vielen kleinen Begebenheiten erzählt werden, als immer noch goldrichtig für die kleinen Zuschauer. Sie können im Kino die Ferienabenteuer ihrer "Buch"-Helden so richtig miterleben, werden nicht von der oft lauten und hektischen Machart heutiger sogenannter "Familienunterhaltung" überfahren. Die Figuren werden mit kleinen, aber präzisen "Pinselstrichen" gezeichnet, und selbst der großkotzige Neureiche mit seiner verwöhnten Tochter wird eher belächelt als niedergemacht. Und wenn der Film sich ab und an mal ein bißchen Schadenfreude gönnt, wenn Melcher zum Beispiel nicht auf seinen Sohn hören will und einen ganzen Wespenschwarm auf sich zieht, dann ist das Lachen über sein Mißgeschick nie hämisch, sondern entspringt den eigenen Erfahrungen oder Vorstellungen über Urlaubserlebnisse. Daß der Film so ganz nebenbei eine Lanze für gute Nachbarschaft und Gastfreundschaft bricht, das Annehmen des anderen, so wie er ist, zu seiner zentralen Aussage macht, und die Geborgenheit einer behüteten Kindheit über materielle Werte stellt, macht ihn sympathisch. Vor allem, weil er die Botschaft nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger vermittelt, sondern wie selbstverständlich durch das frische Spiel der kleinen und großen Darsteller. "Ferien auf Saltkrokan", das ruft Erinnerungen wach an selbsterlebte Sommer oder weckt das Bedürfnis, auch einmal solch harmonische Ferien zu verbringen. Und das macht den Film so zeitlos und liebenswert.
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