Tanz-Drama aus der Frühzeit von AIDS zur Mitte der 1980er-Jahre, als das HI-Virus ein Schreckgespenst, die Auseinandersetzung damit aber noch wenig populär war. Ein junger Tänzer könnte sich testen lassen, zögert jedoch, obwohl sein Freund und Kollege von der Modern Dance Company potenziell gefährdet ist. In präzise komponierten Bildern fängt der Film Leben und Empfinden der Protagonisten ein. Damit ist er nicht nur eine interessante Reminiszenz an eine Zeit, in der die Gay-Community endgültig ihre Unschuld verlor, sondern auch ein beachtlicher Tanzfilm auf hohem künstlerischem Niveau.
- Ab 16.
Test
Drama | USA 2013 | 89 Minuten
Regie: Chris Mason Johnson
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Filmdaten
- Originaltitel
- TEST
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2013
- Produktionsfirma
- Gloss Studio
- Regie
- Chris Mason Johnson
- Buch
- Chris Mason Johnson
- Kamera
- Daniel Marks
- Musik
- Ceiri Torjussen
- Schnitt
- Christopher Branca · Chris Mason Johnson · Adam Raponi
- Darsteller
- Scott Marlowe (Frankie) · Matthew Risch (Todd) · Kevin Clarke (Bill) · Kristoffer Cusick (Walt) · Damon Sperber (Dr. Corbett)
- Länge
- 89 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
AIDS war Mitte der 1980er-Jahre ein Schreckgespenst, die Auseinandersetzung damit alles andere als populär. Auch der junge Tänzer Frankie hatte gelebt, geliebt und sich nicht um die Folgen geschert. Nun nennen manche das HI-Virus die Rache Gottes für promiskuitiven Lebenswandel. Man könnte sich testen lassen, um Gewissheit zu bekommen, aber ist der Test sicher? Oder wird man in hysterischeren Zeiten „geoutet“?
Diskussion
AIDS war Mitte der 1980er-Jahre ein Schreckgespenst, die Auseinandersetzung damit alles andere als populär. Auch der junge Tänzer Frankie hatte gelebt, geliebt und sich nicht um die Folgen geschert. Nun nennen manche das HI-Virus die Rache Gottes für promiskuitiven Lebenswandel. Man könnte sich testen lassen, um Gewissheit zu bekommen, aber ist der Test sicher? Oder wird man in hysterischeren Zeiten „geoutet“? Es wird zu viel geschwiegen, auch wenn Frankies Freund und Kollege Todd von der Modern Dance Company, der sein schmales Künstlerhonorar schon mal als Callboy aufbessert, potenziell gefährdet ist, oder schlimmer, eine Gefahr darstellen könnte. „Test“ geht ernsthaft mit seinem Thema um, ohne zu verkrampfen. Regisseur Chris Mason Johnson weiß, wovon er erzählt, immerhin ist er selbst in jenen Jahren „aktiv“ gewesen. Johnson ist aber auch ein versierter Tänzer und Choreograf. Das sieht man nicht nur an seinen wohlkomponierten Bildern, sondern auch an den Sequenzen, in denen seine Protagonisten ihrer Profession nachgehen – und dort, wo sie von einer diffusen Angst beunruhigt werden. So ist „Test“ nicht nur eine Reminiszenz an eine Zeit, in der die Gay-Community endgültig ihre Unschuld verlor, sondern auch ein beachtlicher Tanzfilm auf hohem künstlerischen Niveau.
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