Am 5.9.1972 drangen acht palästinensische Terroristen ins Olympische Dorf bei München ein und überfielen das israelische Mannschaftsquartier. Zwei Sportler starben, neun Israelis wurden als Geiseln genommen. Die Befreiungsaktion von Seiten der deutschen Polizei gestaltete sich als eine Serie von Pannen. Der Dokumentarfilm recherchiert akribisch die Ereignisse um den "Schwarzen September" und nimmt sowohl die deutsche als auch die israelische und palästinensische Perspektive unter die Lupe, wobei er sich auf Interviews, Archivmaterial, szenische Rekonstruktionen und 3D-Animationen stützt. Seine Stärke liegt in den Zeitzeugen, die zu Wort kommen, doch fällt auf, wie behutsam er mit der deutschen Seite umgeht und wie sehr er bemüht ist, deren (Fehl-)Verhalten vor allem auf ihren (Sympathie heischenden) Wunsch zurückzuführen, Nachkriegs-Deutschland als friedliches Land ohne auffällige Polizeipräsenz darzustellen. Ein interessanter Film mit einem aktuellen politischen Ansatzpunkt, der aber die historische Wahrheit nicht umfassend vermittelt.
- Ab 16.
Der Olympia-Mord
- | Deutschland 2006 | 90 Minuten
Regie: Sebastian Dehnhardt
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Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 2006
- Produktionsfirma
- Broadview TV/Cmdoc
- Regie
- Sebastian Dehnhardt · Uli Weidenbach
- Buch
- Manfred Oldenburg · Sebastian Dehnhardt · Uli Weidenbach