Atemberaubend

Ein 15-Jähriger verbringt die Sommerferien auf dem Land bei seinen beiden Onkeln und wird am Tag des traditionellen Hammelessens in den Kreis der Männer aufgenommen, was sich in Saufen und Reden über Frauen erschöpft. Der in stilvollen Schwarz-weiß-Bildern komponierte Film zeigt das Sich-Treiben-Lassen, die Brutalität gegenüber Tieren und visualisiert die (auch erotisch) aufgeladenen Tagträume des Protagonisten. Am Ende des Tages ist er nicht erwachsen geworden, hat aber seine Unschuld verloren: Benebelt vom Wein und aufgeheizt durch die flirrende Sonne, erschießt er einen Freund. Mit Laiendarstellern inszenierter verstörender Erstlingsfilm, der eine archaische Welt voller (auch latenter) Brutalität vor Augen führt; dabei knüpft er mannigfach an Traditionen des französischen Kinos an, ohne sie zu plagiieren.