Mein Leben ist die Hölle

Komödie | Frankreich 1991 | 108 Minuten

Regie: Josiane Balasko

Eine frustrierte, übergewichtige 35jährige schließt nach anfänglichem Zögern einen Pakt mit einem Unterteufel, der ihr die Erfüllung aller Wünsche verspricht. Als Erzengel Gabriel einen Pferdefuß im Vertrag entdeckt, kommt der Gesandte der Hölle selbst in Teufels Küche und sieht sorgenvoll seiner Menschwerdung entgegen. Fantastische Komödie ohne Esprit, aber voller vulgärer Einfälle und Schläge unter die Gürtellinie; auch schauspielerisch eine Zumutung. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
MA VIE EST UN ENFER
Produktionsland
Frankreich
Produktionsjahr
1991
Produktionsfirma
Ciby 2000/T.F.1/Les Films Flam/G.P.F.I./Soficas/Investimage 3
Regie
Josiane Balasko
Buch
Josiane Balasko · Joël Houssin
Kamera
Dominique Chapuis
Musik
Les Rita Mitsouko
Schnitt
Catherine Kelber
Darsteller
Josiane Balasko (Leah Lemonier) · Daniel Auteuil (Abargadon) · Richard Berry (Psychiater Xavier Langsam) · Michel Lonsdale (Erzengel Gabriel) · Catherine Samie (Flo Lemonier)
Länge
108 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Komödie
Externe Links
IMDb | TMDB

Diskussion
35, einsam, übergewichtig, von ihrer selbstsüchtigen Mutter terrorisiert, vom sexbesessenen Nachbarn bedrängt, vom Chef schikaniert und vom geldgierigen Psychiater ausgenutzt -das Leben der Zahnarzthelferin Leah ist in der Tat die Hölle. Das ändert sich, als eines Abends der Unterteufel Abar ihr einen Pakt aufzuschwatzen versucht. Erst nach einiger satanischer Überzeugungsarbeit glaubt Leah an die Existenz des Leibhaftigen und ist zur Unterschrift bereit, denn zu verlieren hat sie ja nichts. Fortan erfüllt Abar seiner Gebieterin jeden Wunsch, verwandelt Leah zur attraktiven Sexbombe, hilft ihr, sich an ihrem Psychiater zu rächen, und ermöglicht ihr, sich in ihrer eigenen Haut wohlzufühlen. Nur, Leah hat das Kleingedruckte im Vertrag nicht gelesen und weiß nicht, daß sie nur noch drei Monate zu leben hat. Dies allerdings ruft Erzengel Gabriel auf den Plan, der Abar in seine Schranken weist. Abar hätte nämlich Leahs exzentrische Mutter der Hölle sichern sollen, gab sich aber mit der zufällig eingefangenen Seele zufrieden. Die Strafe ist der Verlust der satanischen Ehren- und Sonderrechte. Doch als Leah, die "ihren Teufel" mittlerweile liebt, interveniert, gibt der Erzengel Abar eine Chance. Wenn er drei Monate arm und anständig lebt, darf er den Rest seines Lebens als Mensch fristen. Um den Teufel stets an diese Frist zu gemahnen, wird er seiner Männlichkeit beraubt und leidet Höllenqualen, doch mit Leahs Hilfe kann er die himmlischen Auflagen erfüllen - fast. Am letzten Tag bricht er aus seiner bürgerlichen Wohlanständigkeit aus, seine Zukunft scheint verwirkt, doch dann kann er sich noch einmal bewähren, Leahs Leben retten und Mensch werden. Aus gutem Grund hat Leah am Ende jede Menge teuflische Energie und kann Abar - an den sie die Erinnerung verloren hat - ihrerseits einen Vertrag anbieten. Erzengel Gabriel, an dem die Ereignisse vorbeigegangen sind, kann nur betreten in die Röhre schauen.

Mit "Mein Leben ist die Hölle" hat die Schauspielerin Josiane Balasko, hierzulande bekannt geworden durch Bertrand Bliers Film "Zu schön für dich" (fd 28 586), in dem sie als dicke Geliebte das klassische Schönheitsideal in Frage stellte, bereits ihre dritte Regiearbeit vorgelegt. Eine fantastische Komödie, die die Geschichte vom häßlichen Entlein mit dem Faust-Mythos und jeder Menge Zivilisationsneurosen mischt. Das hört sich zwar nicht sensationell neu an, hätte jedoch eine nette satanische Komödie abgeben können, doch durch bis zur Unerträglichkeit überzogenes Spiel aller Akteure und das sich geradezu krampfhafte Klammern an jeden vermeintlichen Gag will diabolische Freude nicht aufkommen. Die Minuten werden unerträglich lang, und so wird die Zeit im Kino zwar nicht zur Hölle, vermittelt aber einen Vorgeschmack auf das Fegefeuer, so dies mit Langeweile in Verbindung gebracht werden kann. Dabei entwickelt Balasko schon einige nette Ideen, doch sie hat kein Zutrauen zu ihrer Schlichtheit, vergröbert sie, verzerrt sie in viel zu große Dimensionen, spickt sie mit Vulgaritäten. Daß viele der vorgestellten Neurosen der Protagonistin, ihres teuflischen Liebhabers und ihrer Umgebung mit nicht ausgelebter, verdrängter oder unbefriedigter Sexualität zusammenhängen, mag ja durchaus richtig sein, doch wenn die meisten komödiantischen Schläge unter die Gürtellinie zielen, wenn alles nur um das vermeintliche Thema Nr. l kreist, dann wirkt dies so, als wolle Josiane Balasko den Teufel mit Beelzebub austreiben. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu wissen, daß dies nicht funktionieren kann.
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