Fellinis seinerzeit von manchen als "skandalös" und "pikant" empfundener Film nimmt mit seiner dreistündigen (vom deutschen Verleih nicht ganz werkgetreu synchronisierten) Episodenfolge in der Figur des Klatschreporters Marcello, seiner Begegnungen und Beziehungen, das sinnentleerte Leben und Treiben der römischen High-Society Ende der 50er Jahre aufs Korn. Die erklärte Absicht: das Böse bis zur Empfindung des Ekels bloßzulegen. Tatsächlich spürt der Film mit größter Sensibilität der Faszination des Bösen nach und beschwört es mit hoher, aber nicht immer gleichwertiger Stilkunst. Zu den zeitlos gültigen Momenten des Films gehört unter anderem die Schilderung der von zwei Kindern vorgetäuschten Marienerscheinung und des jahrmarktartigen Wunderrummels - ein Beleg für Fellinis zugleich hellsichtig-kritischen wie liebevoll-mitleidigen Blick. (Titel der Wiederaufführung: "La Dolce Vita")
- Sehenswert ab 16.
Drama | Italien/Frankreich 1959 | 177 Minuten
Regie: Federico Fellini
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Filmdaten
- Originaltitel
- LA DOLCE VITA
- Produktionsland
- Italien/Frankreich
- Produktionsjahr
- 1959
- Produktionsfirma
- Riama/Pathé/Gray
- Regie
- Federico Fellini
- Buch
- Federico Fellini · Tullio Pinelli · Ennio Flaiano · Brunello Rondi
- Kamera
- Otello Martelli
- Musik
- Nino Rota
- Schnitt
- Leo Catozzo
- Darsteller
- Marcello Mastroianni (Marcello Rubini) · Anita Ekberg (Sylvia) · Anouk Aimée (Maddalena) · Yvonne Furneaux (Emma) · Alain Cuny (Steiner)
- Länge
- 177 Minuten
- Kinostart
- 14.07.2022
- Fsk
- Kino: ab 18; nf DVD & BD (Neuprüfung): ab 12; nf
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 16.
- Genre
- Drama | Liebesfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Die BDs enthalten die 2010 restaurierte Fassung der Cineteca di Bologna in Zusammenarbeit mit L'Immagine Ritrovata, der ein 4K-Scan zugrunde lag. Die BD-Neuauflage (StudioCanal) umfasst als Bonus eine BD mit dem Dokumentarfilm "The Truth about La Dolce Vita" über die Produktionsgeschichte von Federico Fellinis berühmtem Filmdrama (siehe auch dort, im lexikalischen Teil) sowie ein 32-seitiges Booklet mit analytischen Texten zum Film. Die BD-Neuauflage ist mit dem Silberling 2021 ausgezeichnet.