Das Nebeneinander der Generationen im spanischen Film ist faszinierend. Eben hat der 78jährige Luis Garcia Berlanga seine Dreharbeiten an der Mittelmeerküste zu einer grotesk-wilden Komödie mit Michel Piccoli beendet, während die Filmproduzenten zugleich verzweifelt nach immer jüngeren Talenten suchen. Seitdem es direkte Filmförderung nur noch für Erstlingsfilme gibt, ist Jugend ein Markenzeichen im Film. In keinem anderen Land Europas erfreut sich der Kinobesuch solcher Beliebtheit wie in Spanien, und der spanische Film befindet sich kräftig im Aufwind. Die höchsten spanischen Filmpreise, die „Goyas“ – benannt nach dem bedeutenden spanischen Maler Francisco Goya – wurden am 23. Januar verliehen. 73 spanische Filme kamen im vergangenen Jahr zur Aufführung, 18 davon waren für die „Goyas“ nominiert worden und die 780 Mitglieder der Spanischen Akademie für Film und audiovisuelle Kunst bestimmten in geheimer Abstimmung die Preisträger. Mit einer neuen Präsidentin, der 29jährigen Schauspielerin Aitana Sanchez-Gijon, wollte die Akademie darüber hinaus das neue Image des spanischen Films symbolisieren, denn ein Großteil der neuen Filmemacher und -macherinnen sind um die 30 und jünger.